Die blutige Vergangenheit der romantischen Burg-Ruine
Hoch über dem Harz-Städtchen Stecklenberg, da thronte einst die mächtige Stecklenburg – im Mittelalter Schauplatz blutiger Fehden. Heute ist die Burg eine romantische Ruine in einem herrlichen Mischwald und zieht Wanderer aus nah und fern an.
Gleich drei Burgruinen gibt es in Stecklenberg. Grund genug für das MOPO-Lost-Places-Team, einmal an dem kleinen Ort unweit der Weltkulturerbe-Stadt Quedlinburg vorbeizuschauen. Vermutlich um das Jahr 1000 wurde auf dem Burgberg erstmals eine Festung erwähnt. Im Jahr 1129 ist dann dort ein Ritter namens Gero de Steckeleberge urkundlich genannt. Zu diesem Zeitpunkt ist hier schon eine ausgebaute stattliche Burganlage verbürgt, doch im Konflikt von Heinrich dem Löwen und Friedrich Barbarossa wurde die Stecklenburg ebenso wie die beiden Lauenburger Burgen gleich daneben zerstört.
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Hoch über dem Harz-Städtchen Stecklenberg, da thronte einst die mächtige Stecklenburg – im Mittelalter Schauplatz blutiger Fehden. Heute ist die Burg eine romantische Ruine in einem herrlichen Mischwald und zieht Wanderer aus nah und fern an.
Gleich drei Burgruinen gibt es in Stecklenberg. Grund genug für das MOPO-Lost-Places-Team, einmal an dem kleinen Ort unweit der Weltkulturerbe-Stadt Quedlinburg vorbeizuschauen. Vermutlich um das Jahr 1000 wurde auf dem Burgberg erstmals eine Festung erwähnt. Im Jahr 1129 ist dann dort ein Ritter namens Gero de Steckeleberge urkundlich genannt. Zu diesem Zeitpunkt ist hier schon eine ausgebaute stattliche Burganlage verbürgt, doch im Konflikt von Heinrich dem Löwen und Friedrich Barbarossa wurde die Stecklenburg ebenso wie die beiden Lauenburger Burgen gleich daneben zerstört.
„Castrum Steckelenbork“ kam dann in den Besitz der Bischöfe von Halberstadt und die ließen die Burg wieder aufbauen. Um das Jahr 1200 sind die Ritter von Hoym als Burgherren genannt und die hockten hier über Jahrhunderte hinter zwei Meter dicken Mauern. Die waren auch dringend nötig, die Hoymer standen nämlich in Fehde mit den Quedlinburgern. Denen gehörten die Wälder rund um die Burg und sie holten mit Eseln das begehrte Holz körbeweise raus. Die von Hoym schauten diesem Treiben lange zu, doch 1590 eröffneten sie das Feuer auf die Quedelinburger, töteten dabei deren Hunde.
Blutige Fehde zwischen Quedlinburgern und dem Ritter von Hoym
Lost Places
Der Autor: Thomas Hirschbiegel (re.) ging 1977 direkt von der Schule zur MOPO, war erst zehn Jahre Fotoreporter und dann ab 1987 Redakteur mit dem Spezialgebiet Polizei, Architektur und Stadtentwicklung.
Der Fotograf: Florian Quandt begann seine journalistische Tätigkeit beim „Elbe Wochenblatt“, absolvierte ein Redakteurs-Volontariat beim „Pinneberger Tageblatt“ und ist seit 2005 Fotoreporter bei der MOPO.
Der Quedlinburger Hauptmann Balthasar Worm zog daraufhin mit einem bewaffneten Haufen zur Stecklenburg und wollte die bösartigen Rittersleute gefangen nehmen. Die feuerten auf ihn, trafen aber nur sein Pferd. Die Quedlinburger schossen zurück und töteten zwei Hoymer Herren.
Trotz solcher Fehden blieben die von Hoym bis 1713 Eigentümer der Burg, verkauften dann an den König von Preußen, der die Mauern schleifen ließ. 1839 fiel der marode Bergfried in sich zusammen. Aber 1850 erkannte der Oberförster von Thale den Reiz der Ruinen und sorgte dafür, dass sie unter Schutz gestellt wurden und bis zum heutigen Tag die Harz-Wanderer erfreuen.