Lolli-Corona-Tests an Grundschulen häufig falsch – und trotzdem weiter im Einsatz
Kurz am Stäbchen lutschen, statt umständlicher Popelei durch die Nasenlöcher: Für Kinder sind die Lolli-Tests eine echte Erleichterung. Trotzdem zieht der Senat eine gemischte Bilanz zu dem Pilotprojekt an ausgewählten Grundschulen. Denn: Hinweise auf auf eine Corona-Infektion entpuppen sich oft als Fehlalarm. Wie oft, geht jetzt aus einer Senatsanfrage der CDU hervor.
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Kurz am Stäbchen lutschen, statt umständlicher Popelei durch die Nasenlöcher: Für Kinder sind die Lolli-Tests eine echte Erleichterung. Trotzdem zieht der Senat eine gemischte Bilanz zu dem Pilotprojekt an ausgewählten Grundschulen. Denn: Hinweise auf auf eine Corona-Infektion entpuppen sich oft als Fehlalarm. Das geht aus einer Senatsanfrage der CDU hervor.
Seit dem 30. August 2021 wird das Spucke-Verfahren an zehn Hamburger Schulen getestet. Insgesamt 1650 Schülerinnen und Schüler in 126 Lerngruppen halten zwei Mal pro Woche ein Wattestäbchen 30 Sekunden im Mund. Die Stäbchen mit den Speichelproben werden dann pro Lerngruppe zusammengeführt (zu so genannten „Pools“ mit im Schnitt 13 Kindern), in ein Labor transportiert und einem PCR-Test unterzogen.
Bis zum 19. November wurden an den Pilotschulen insgesamt 2443 Lolli-Tests durchgeführt, davon waren 55 Pools positiv. Gibt es bei einem Pool ein positives Ergebnis, muss die gesamte Klasse für einen Tag in Quarantäne und die Kinder der betroffenen Gruppe werden einzeln nachgetestet – und hier beginnen die Probleme, denn: Bei 18 Nachtestungen konnte kein infiziertes Kind festgestellt werden. 18 von 55 Pools gelten damit als „nicht aufgelöst“ – eine ernüchternde Bilanz.
Pilotprojekt in Hamburg: Lolli-Tests an Schulen
„Vor diesem Hintergrund fällt die Bewertung des Pilotprojekts bis dato ambivalent aus“, so die Einschätzung des Senats: „Die erhoffte größere Präzision hat sich nur zum Teil gezeigt, da die Quote nicht aufgelöster Pools doch erheblich ist.“
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Die Schulen hingegen zeigen sich trotz der Fehlalarme angetan von den Lolli-Tests und erklären, dass die Vorteile der leichten Handhabung die Nachteile, etwa die Klassenquarantäne, überwiegen. Der Senat hat das Pilotprojekt nun bis Ende Januar 2022 verlängert, um mehr Daten zu erhalten. Es wird aber angesichts der Schwierigkeiten nicht auf weitere Schulen ausgeweitet.