Linke wollen Privatisierung verhindern: UKE soll das Wilhelmsburger Krankenhaus retten
Wilhelmsburg –
Monatelang ist es still um das Krankenhaus Groß-Sand in Wilhelmsburg gewesen, das vor dem Verkauf und einer noch ungewissen Zukunft steht. Nun greift die Linksfraktion ein und fordert in einem Antrag, dass die stationäre Grund- und Regelversorgung durch eine Kooperation mit dem UKE abgesichert wird.
Am 16. Dezember will die Linke ihren Antrag in die Bürgerschaftssitzung einbringen. Der Senat soll das UKE anweisen, Kaufverhandlungen mit dem bisherigem Träger des Krankenhauses aufzunehmen – und damit eine Privatisierung der Klinik zu verhindern.
Hamburg: UKE soll das Wilhelmsburger Krankenhaus Groß-Sand retten
„Die Stadt steht in der Verantwortung: Sie muss eine gute und wohnortnahe Versorgung im Stadtteil sicherstellen“, sagt Deniz Celik, gesundheitspolitischer Sprecher der Linksfraktion. Ein Ausbluten der medizinischen Versorgung durch die Schließung – auch von einzelnen Stationen – müsse mit allen Mitteln verhindert werden. Im Oktober wurde bereits die Pflegeschule des Krankenhauses geschlossen.
Sowohl für das UKE als auch für das Krankenhaus in Wilhelmsburg könne die Kooperation neue Potenziale bieten. „Bereits mit der Übernahme des Kinderkrankenhauses Altona hat das UKE Erfolgsgeschichte geschrieben. Wenn das UKE nun Groß-Sand übernimmt, kann eine bessere Patientenversorgung durch die Übertragung wissenschaftlicher Erkenntnisse auf die Alltagsversorgung entstehen“, erklärt Celik.
Bündnis hofft auf öffentlichen Träger für Wilhelmsburger Krankenhaus
Es gebe aber auch neue Formen der Verzahnung von stationärer und ambulanter Versorgung – und für angehende Mediziner und Pflegekräfte die Chance, alltägliche Erkrankungen in der Praxis kennenzulernen.
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Auch Das Bündnis „Aktion Krankenhaus Groß-Sand bleibt!“ steht hinter dieser Entscheidung. Wenn ein privater Träger die Standards des Krankenhauses nicht gewährleisten könne, müsse eine öffentliche Trägerschaft her. Daher sei das UKE auch für Groß-Sand ein Modell für die Zukunft, erklärt das Bündnis in einer Stellungnahme.
Erzbistum Hamburg verhandelt mit potentiellen Trägern für Groß-Sand
„Das Erzbistum steht in Verhandlungen mit einer Reihe von potenziellen neuen Trägern – wir wissen bisher nicht, mit wem“, heißt es in der Stellungnahme weiter. Das Bündnis befürchtet, dass ein neuer Träger vor allem an den profitablen Bereichen interessiert ist und die anderen Abteilungen schließen müssen.
Das Erzbistum Hamburg unterstützt Groß-Sand seit 2016 mit rund 27 Millionen Euro, da das Krankenhaus defizitäre Jahresabschlüsse schreibe. Seit Monaten habe das Krankenhaus einen monatlichen Zuschussbedarf im sechsstelligen Bereich. Dies sei nicht länger tragbar, hatte Alexander Becker, der Verwaltungsdirektor des Erzbistums Hamburg, erklärt.
Bündnis ruft zur Kundgebung vor Hamburger Rathaus auf
Das Bündnis „Aktion Krankenhaus Groß-Sand bleibt!“ ruft am 15. Dezember, also einen Tag vor der Bürgerschaftssitzung, zu einer Kundgebung vor dem Hamburger Rathaus auf. Um 17 Uhr soll die Protestaktion starten.