Hamburger „Bergpfad“ fertiggestellt: Platz für 5000 Menschen
Bei der Aufstockung des Bunkers an der Feldstraße tut sich gerade richtig was. Am Dienstag ist der „Bergpfad“ fertiggestellt, der Weg auf das begrünte Dach, auf dem bald alle Hamburger bis auf 58 Meter steigen können. Und zwar kostenlos. Von oben kann man über ganz Hamburg schauen – und nebenbei soll das Gebäude auch noch etwas fürs Klima tun.
Bei der Aufstockung des Bunkers an der Feldstraße tut sich gerade richtig was. Am Dienstag ist der „Bergpfad“, der Weg auf das begrünte Dach fertiggestellt worden, auf dem bald alle Hamburger bis auf 58 Meter steigen können. Und zwar kostenlos. Von oben kann man über ganz Hamburg schauen – und nebenbei soll das Gebäude auch noch etwas fürs Klima tun.
Wie so vieles bei dem Großprojekt Feldstraßenbunker war auch das Anbringen der Treppen an der Außenfassade, die den oberen und unteren „Bergpfad“ auf etwa 38 bis 48 Metern Höhe miteinander verbinden, Millimeterarbeit. Gleich nachdem die beiden Autokräne die tonnenschweren Betontreppen oben abgesetzt hatten, war klar: Hier muss nachgebessert werden. „Die ist ein bisschen zu lang“, sagt ein Bauarbeiter.
560 Meter lange Treppe führt kostenlos auf Hochbunker
Aber das macht nichts: Ein anderer ist sofort mit Werkzeug vor Ort und bearbeitet die Treppe. Wer 4700 kiloschwere Gehölze und 16.000 Stauden in eine eigentlich vegetationsfeindliche Zone in 58 Metern Höhe gebracht hat, den haut so schnell nichts mehr um.
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Insgesamt 560 Meter ist der „Bergpfad“ lang, der Hamburger und Touristen auf die Aufstockung des Feldstraßenbunkers bringen soll. Bis zu 5000 Menschen können gleichzeitig auf Pfad und Stadtgarten unterwegs sein. Seit Baubeginn im Jahr 2020 wurden fünf Stockwerke auf den ursprünglichen Weltkriegsbunker gesetzt, außenherum und obendrauf begrünt. Dieser sogenannte „Stadtgarten“ soll nicht nur die Besucher erfreuen, sondern auch einen positiven Effekt auf das Mikroklima im Stadtteil haben.

„Ich freue mich auf die Fertigstellung des Projekts“, sagt Gesamtprojektleiter Ronny Erfurt von „Phase10“. „Mitte Oktober beginnen wir mit der Bepflanzung des ,Bergpfades’. In den nächsten Monaten soll das Projekt fertiggestellt werden.“ Mit einem genauen Datum wollen er und Pressesprecher Frank Schulze nach wie vor nicht rausrücken. Aber auch im Inneren des Bunkers geht es voran: „Das Hotel hat mit der Möblierung begonnen“, so Erfurt.
Umbau des Feldstraßenbunkers führt zu Kontroversen
Neben dem Hotel „Reverb by Hard Rock“ wird es auch eine Mehrzweckhalle geben, die abends als Konzert- und Veranstaltungshaus und tagsüber vom Gymnasium Struensee für den Sportunterricht genutzt wird. „Dieses Projekt ist wirklich einmalig“, sagt Frank Schulze. „Das merken wir auch am wachsenden Interesse aus ganz Deutschland. Und das Highlight ist der ,Bergpfad‘: Bei der Wanderung kann man Hamburg nochmal auf eine ganz andere Art und Weise und aus unterschiedlichen Höhen und Perspektiven betrachten.“
- Patrick Sun Was nicht passt, wird passend gemacht: Die Treppe einzubauen ist Milimeterarbeit.
Was nicht passt, wird passend gemacht: Die Treppe einzubauen ist Milimeterarbeit. - Patrick Sun Der Bergpfad führt einmal um den Hochbunker aus dem Zweiten Weltkrieg.
Der Bergpfad führt einmal um den Hochbunker aus dem Zweiten Weltkrieg. - Patrick Sun Vom Hamburger Feldstraßenbunker kann man über die ganze Stadt gucken.
Vom Hamburger Feldstraßenbunker kann man über die ganze Stadt gucken.
Der Umbau des Bunkers und die damit verbundene Attraktivitätssteigerung des Stadtteils St. Pauli fanden und finden nicht alle so toll: Viele Anwohner fürchten eine weitere Gentrifizierung und Kommerzialisierung ihres Stadtteils. Die Linken kritisieren immer wieder die aus ihrer Sicht fehlende Einbeziehung der Nachbarn.
Welchen Effekt das neue Wahrzeichen auf den Stadtteil und die ganze Stadt haben wird, wird sich in den nächsten Monaten zeigen. Spannend bleibt es hier allemal!