Legendäre Konzerte in Hamburg: Als AC/DC die Uni Hamburg aufmischten
Jede Band hat mal klein angefangen, das ist klar. Und trotzdem kann man sich AC/DC irgendwie nicht an diesem Ort vorstellen. Die Hard-Rock-Ikonen, die in Hamburg zuletzt das Volkspark-Stadion füllten, traten vor mehr als 40 Jahren dort auf, wo heute nur noch über Klausuren gebrütet und bei Vorlesungen vor sich hingedämmert wird – im Audimax der Universität Hamburg.
Jede Band hat mal klein angefangen, das ist klar. Und trotzdem kann man sich AC/DC irgendwie nicht an diesem Ort vorstellen. Die Hard-Rock-Ikonen, die in Hamburg zuletzt das Volkspark-Stadion füllten, traten vor mehr als 40 Jahren dort auf, wo heute nur noch über Klausuren gebrütet und bei Vorlesungen vor sich hingedämmert wird – im Audimax der Universität Hamburg.
Hamburg am 13. Oktober 1978: Angus Young, Malcom Young, Bon Scott, Cliff Williams und Phil Rudd gelten als Geheimtipp. Trotzdem ist es rappelvoll in dem größten Hörsaal der Hochschule. Im Publikum vor allem langhaarige Männer mit Schlaghosen, die oben ziemlich eng sind. 16 Mark haben sie im Vorverkauf für ihre Eintrittskarte gezahlt. Einige kennen die Band schon von ihren vier Auftritten zuvor in Hamburg, etwa in der Fabrik (1976) oder in der Markthalle (1977).
AC/DC im Audimax der Uni Hamburg: Zuschauer schreien und johlen
Es gibt Sitz- und Stehplätze, doch bald ist alles auf den Beinen. „Die kamen auf die Bühne und haben direkt Stimmung gemacht“, erinnert sich Robert Günther heute, der die Australier damals bei dem Konzert fotografiert. Energiebündel Angus Young rennt die Bühne auf und ab, schmeißt seinen Oberkörper bei jedem Riff nach vorn. Später schwingt er sich mit Gitarre auf die Schultern von Bon Scott, so laufen sie mitten ins Publikum. Die Zuschauer haben so etwas noch nie bei einem Konzert erlebt, sie schreien und johlen.

Elf Lieder hauen AC/DC in dem Hörsaal raus, darunter „The Jack“, „Whole Lotta Rosie“, „Let There Be Rock“. Es ist laut und heiß, sehr heiß. Schweiß tropft von der Decke und rinnt die Wände hinab. Die Fans springen und tanzen, Stühle und auch Tische gehen kaputt. Aber: „Niemand war aggressiv, es gab überhaupt keinen Ärger“, erinnert sich Fotograf Robert Günther. Das demolierte Mobiliar – Ergebnis purer Euphorie.
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Nach 90 Minuten ist die Show vorbei, die Zuschauer sind klitschnass, halb taub, glücklich. Was für ein Erlebnis. Auf die nächste Show von AC/DC müssen sie gar nicht lange warten. Im November 1979 ist die Band schon wieder da, jetzt schon etwas größer – sie treten in der Messehalle 8 auf. Für Bon Scott wird es der letzte Auftritt in Hamburg sein, er stirbt im Februar 1980.
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AC/DC sind übrigens nicht die einzigen Musik-Größen, die damals in dem Hörsaal aufgetreten sind. Damals spielten dort unter anderem Pink Floyd (Oktober 1970), Kraftwerk (April 1971), Fleetwood Mac (November 1972), Aerosmith (August 1977), Meat Loaf (Juni 1978), Van Halen und Black Sabbath (Oktober 1978), Whitesnake (Juni 1979) und viele viele mehr. Und ein junger Ostfriese namens Otto Waalkes feierte nach seinem dortigen Auftritt im September 1972 seinen Durchbruch – und steht zum 50. Jahrestag am 15. September 2022 genau dort wieder auf der Bühne, mit Udo Lindenberg und anderen Hamburger Musikgrößen.