Traditions-Elektrokette schließt Filialen – auch Hamburg betroffen
Generationen von Technik-Liebhabern schätzen die Elektrokette Conrad. Jetzt versetzt eine Mitteilung von Unternehmensseite Kunden und Mitarbeiter in Aufruhr: Fast alle elf Filialen in Deutschland sollen dicht machen. Auch Hamburg ist betroffen.
Das Berliner Traditionsunternehmen in Familienhand rüstet fast komplett auf den Online-Markt um. Privatkunden sollen künftig nur noch online einkaufen. Dafür entstehen neue Zweigstellen ausschließlich für Geschäftskunden, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte.
Nur eine Conrad-Filiale bleibt erhalten
Im nordrhein-westfälischen Hürth bedient eine Filiale bereits jetzt ausschließlich Geschäftskunden. Von den übrigen soll demnach lediglich eine erhalten bleiben, und zwar in Wernberg-Köblitz – ebenso wie der Firmensitz Hirschau in der Oberpfalz in Bayern gelegen. Die Privatkundenfilialen befinden sich überwiegend in Großstädten, darunter Berlin, Hamburg und München.
Wie viele Mitarbeiter die Filialschließungen betreffen, ist noch unklar. Conrad wollte weitergehende Fragen nicht beantworten. „Natürlich fällt uns dieser Schritt sehr schwer“, sagt Ralf Bühler, der Vorstandschef von Conrad Electronic. Das Unternehmen sei in Gesprächen, um sozialverträgliche Regelungen zu finden. Grund der Filialschließungen ist die zunehmende Verlagerung des Einzelhandels ins Internet. Gleichzeitig sucht das Unternehmen derzeit Standorte für neue Geschäftskunden-Filialen.
Das könnte Sie auch interessieren: Konkurrenz für Sky und DAZN: FIFA startet eigene Streaming-Plattform
Seit 2019 gibt es in Hamburg nur noch eine Conrad-Filiale in Wandsbek. Damals musste der unter Technik-Enthusiasten beliebte Elektroladen am Bahnhof Altona aufgrund „wirtschaftlicher Erwägungen und standortbedingter Besonderheiten“ schließen. Da seit jeher mehr und mehr Kunden ihre Technik lieber online kaufen, gehen bald auch in der Wandsbeker Conrad-Filiale die Lichter aus. (dpa/jb)