Leerstand seit vielen Jahren: Das Bretterhaus im Nobelviertel
Die Erdgeschoss-Schaufenster sind verbarrikadiert, die Fassade wurde schon lange nicht mehr geputzt und aus den oberen Stockwerken ragt Unkraut. Das Gebäude am Mittelweg 141 (Ecke Milchstraße) passt nicht so recht in das sonst so edle Pöseldorf. Seit Jahren gammelt es vor sich hin. Anwohner fragen sich: Was ist da los? Und warum nimmt sich nicht endlich jemand diesem wertvollen Raum an?
Die Erdgeschoss-Schaufenster sind verbarrikadiert, die Fassade wurde schon lange nicht mehr geputzt und aus den oberen Stockwerken ragt Unkraut. Das Gebäude am Mittelweg 141 (Ecke Milchstraße) passt nicht so recht in das sonst so edle Pöseldorf. Seit Jahren gammelt es vor sich hin. Anwohner fragen sich: Was ist da los? Und warum nimmt sich nicht endlich jemand dieses wertvollen Raumes an?
Schilder deuten noch darauf hin, was hier früher einmal war: „Blumenpavillon Pöseldorf“ steht hier, daneben „Latamoda“, ein weiteres deutet auf ein asiatisches Restaurant hin. Auch eine Diskothek war hier mal: Der „Club Ziro“. Deren letzte Aktivität auf Facebook: 2012.
Die Klingelschilder sind namenlos, die Fenster in den oberen Stockwerken geben den Blick auf leere Wohnungen frei. „Das Betreten der Baustelle und des Wohnhauses ist Unbefugten verboten! Eltern haften für ihre Kinder“ steht an der Eingangstür aus Glas geschrieben.
Das „Bretterhaus“ sollte bereits früher revitalisiert werden
Bei der Vor-Ort-Recherche berichten Anwohner der MOPO, dass das Haus schon seit Jahren leersteht. Sie stört nicht nur der Anblick, sondern auch die Tatsache, dass etliche Wohnungen in bester Lage ungenutzt sind – und das bei eklatantem Wohnungsmangel in Hamburg. Wie kann das sein?

Die beiden Eigentümerinnen waren für die MOPO nicht für eine Stellungnahme zu erreichen. Auch das Bezirksamt bleibt in seinen Antworten vage, kann nicht mal den genauen Zeitraum des Leerstandes nennen: „Im Februar 2023 wurde für den Mittelweg 141 durch uns eine Baugenehmigung zur „Revitalisierung eines Wohn- und Geschäftshauses“ erteilt. Zur Frage, wie lange das Gebäude leer steht, können wir keine Angabe machen“, erklärt Sprecher Kay Becker.

Klar ist, dass der Mittelweg 141 während des Leerstandes mindestens einmal seinen Besitzer gewechselt hat. Die Vor-Eigentümer „Schaum Immobilien“ hatten große Pläne: Auf der Seite von „Gibbins Architekten“ mit Sitz in Potsdam und Hamburg sind Visualisierungen aus einer Studie aus dem Jahr 2020 zu finden, die futuristische Gebäudeideen zeigen. Doch schon damals schaffte man es nicht, dem Gebäude neues Leben einzuhauchen.
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Konkrete Pläne gibt es derzeit also nicht. Und so bleibt der Mittelweg 141 vorerst ein ärgerliches Bretterhaus – mitten im schicken Pöseldorf.