Lauterbachs Klinik-Plan: Was Hamburg anders machen will
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) nennt es einen Durchbruch: Bund und Länder haben sich auf die Grundpfeiler der Krankenhausreform geeinigt. Im Kern geht es um die Zukunft der Kliniken. Die Bundesländer haben nun Sorge, dass Krankenhäuser schließen müssen. Auch in Hamburg gibt es Kritik – und einen Alternativplan.
- Deutsch (Deutschland)
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Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) nennt es einen Durchbruch: Bund und Länder haben sich auf die Grundpfeiler der Krankenhausreform geeinigt. Im Kern geht es um die Zukunft der Kliniken. Die Bundesländer haben nun Sorge, dass Krankenhäuser schließen müssen. Auch in Hamburg gibt es Kritik – und einen Alternativplan.
Bund und Länder feilen gerade emsig an der Krankenhausreform, die ab Januar 2024 an den Start gehen soll. Ein Teil des Plans von Lauterbach ist es, Kliniken von der wohnortnahen Grundversorgung bis zu Maximalversorgern wie Universitätskliniken in drei Level einzuteilen. Kritiker sehen darin aber die Gefahr, dass diese Level als Qualitätsmerkmal gesehen und Kliniken gewissermaßen herabgestuft werden.
Hamburg: Das heißt die Reform für unsere Kliniken
Und in Hamburg? Eine solche Einstufung auf Bundesebene wird man hier zwar nicht verhindern können, wenn die Reform greift. Hamburgs Gesundheitssenatorin Melanie Schlotzhauer (SPD) erklärte am Donnerstag aber, dass die Stadt selbst nur mit den sogenannten Leistungsgruppen arbeiten werde. Sie legen Qualitätskriterien für Behandlungen fest, die Klinken einhalten müssen, um sie abrechnen zu können. An sie sind die sogenannten Vorhaltepauschalen gekoppelt, die Druck aus der Finanzierung nehmen sollen – denn momentan hängt die vor allem an den Fallzahlen.
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Schon jetzt gibt es unter den Hamburger Kliniken eine recht hohe Spezialisierung. Trotzdem geht die Senatorin von einer Verschiebung der Leistungsangebote aus. Und werden Kliniken schließen müssen? „Die Krankenhauslandschaft in Hamburg ist gut aufgestellt”, sagt sie. „Im Augenblick gehen wir nicht davon aus, dass ein Krankenhaus in Hamburg schließen muss.“
Insgesamt sieht sie den Nutzen der Reform: „Die Krankenhäuser müssen raus aus dem Hamsterrad“, sagte sie. „Und Patienten brauchen einen bundesweiten Standard, damit sie sicher sein können die gleiche Qualität in der Behandlung zu bekommen – ob nun in Bottrop, Bremen oder Barmbek.“ Ende Juni gibt es die nächsten Gespräche von Bund und Ländern.