Land unter bei Bäderland: Warum Sie derzeit kaum ins Schwimmbad kommen
Viele Hamburger sind enttäuscht: Wer in den vergangenen Tagen das schöne Wetter im Freibad genießen wollte, stand oftmals vor verschlossenen Türen – und das droht auch in den nächsten Tagen. Der Grund: Bei Bäderland herrscht „Land unter“.
„Vorübergehend geschlossen“ – seit vergangenen Samstag hängt ein Zettel am Naturbad Stadtparksee, der Besuchern die Freude auf ein kühles Bad verdirbt. Schon bald könnte es auch das ebenfalls erst seit vergangener Woche für die Saison eröffnete Kaifu-Bad in Eimsbüttel treffen. An anderen Stellen sieht es auch nicht viel besser aus.
Viele Hamburger sind enttäuscht: Wer in den vergangenen Tagen das schöne Wetter im Freibad genießen wollte, stand oftmals vor verschlossenen Türen – und das droht auch in den nächsten Tagen. Der Grund: Bei Bäderland herrscht „Land unter“.
„Vorübergehend geschlossen“ – seit vergangenen Samstag hängt ein Zettel am Naturbad Stadtparksee, der Besuchern die Freude auf ein kühles Bad verdirbt. Schon bald könnte es auch das ebenfalls erst seit Kurzem für die Saison eröffnete Kaifu-Bad in Eimsbüttel treffen.
Hamburg: Akuter Personalmangel bringt Bäderland an die Kapazitätsgrenze
An anderen Stellen sieht es auch nicht viel besser aus: Beim Parkbad Volksdorf war zuletzt das Außenbecken aufgrund eines technischen Defekts geschlossen. Fast alle der insgesamt 13 Bäderland-Freibäder öffnen aktuell erst am Nachmittag für die Allgemeinheit.
„Wir haben einfach nicht genug Personal“, berichtet Bäderland-Sprecher Michael Dietel. Seit Januar würden jede Woche Bewerbungsgespräche geführt. Der Output liegt bei Null.
Dabei sind die Anforderungen nicht sehr hoch. Man muss fließend Deutsch sprechen und sportlich sein. Dazu gehört es, vier bis sechs Meter tief tauchen zu können. Auch die Fähigkeit, 25 Meter Strecke zu tauchen und in Klamotten zu schwimmen, wird geprüft. Das Rettungsschwimmer-Abzeichen in Silber kann auch nach der Einstellung noch abgelegt werden.
Zu wenig Bewerber: Niemand will mehr Bademeister werden
„Der Job ist attraktiv und sicher“, betont Dietel. Das Gehalt liegt bei 2600 Euro plus Zuschläge. Dennoch sind derzeit bis zu 50 Stellen offen, die Bäderland für den Freibad-Betrieb zusätzlich braucht. Insgesamt hat das Unternehmen 550 Mitarbeiter, davon 400 Bademeister.
Schuld an der dramatischen Personalsituation ist die Corona-Pandemie. Aufgrund der langen Schließung der Bäder haben sich die Saison-Arbeitskräfte andere Jobs gesucht. Angestellte, die in Rente gingen, wurden erstmal nicht ersetzt, weil Badeaufsichtsprüfungen nicht im Video-Call abgenommen werden können. Außerdem gibt es laut dem Sprecher nach wie vor einen hohen Krankenstand und viele Ausfälle aufgrund von Covid-19-Infektionen und Quarantäne-Lagen.
Hamburg: Schwimmkurse haben oberste Priorität
Gleichzeitig ist der Bedarf an geeignetem Personal aktuell enorm gestiegen. Weil es zwischen 2020 und 2022 kaum Schwimmkurse in Hamburg gab und viele Kinder nicht ordentlich schwimmen können, besteht ein hoher Nachholbedarf. Die Bürgerschaft hat im März 2021 und im Dezember 2021 entschieden, dass Schwimmkurse Priorität haben.
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„Wir bieten mehr Kurse als üblich und das bindet extrem viel Personal“, sagt Dietel. Die Kurse für Schulklassen sind auch der Grund, warum die Bahnen erst am Nachmittag für Normalbürger geöffnet werden. Gerade in sozialen Brennpunkten wie Steilshoop-Bramfeld, wo der Schwimmlernbedarf besonders hoch ist, hat die Allgemeinheit nur ein eingeschränktes Zeitfenster für den Besuch des Schwimmbads an der Fabriciusstraße.
Besucher sollten sich vorher über die Öffnungszeiten informieren
Um der Situation Herr zu werden, werden viele Bademeister zurzeit flexibel eingesetzt und müssen zwischen den Bädern hin und her wechseln. Außerdem wurden an manchen Standorten wie dem Parkbad Volksdorf, dem MidSommerland in Harburg und dem Freibad Bondenwald in Niendorf die Öffnungszeiten auf die Kernzeiten reduziert. Heißt: Die Becken sind nur noch zwischen 12 und 20 Uhr geöffnet.
Auch bei schlechten Wetterlagen fährt Bäderland eine flexible Handhabung mit variablen Öffnungszeiten. Sprecher Michael Dietel rät, sich derzeit nicht spontan auf den Weg ins Freibad zu machen, sondern immer vorher auf die aktuellen Bekanntmachungen im Internet achten oder anrufen unter der zentralen Rufnummer: (040) 18 88 90.