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  • Am Donnerstag streikten Mitarbeiter der Hochbahn für 24 Stunden in Hamburg.
  • Foto: picture alliance/dpa

Lahmgelegt!: So nervig war der Hochbahn-Streik für die Hamburger

Verwaiste U-Bahn-Stationen während der Hauptverkehrszeit und vollgestopfte Depots: Ein ungewohntes Bild bot sich am Donnerstag in ganz Hamburg. Der zweite Streik bei der Hochbahn und den Verkehrsbetrieben Hamburg-Holstein (VHH) innerhalb weniger Wochen legte für 24 Stunden weite Teile des Öffentlichen Nahverkehrs in und um Hamburg lahm. 

Ab 3 Uhr morgens blieben sämtliche U-Bahnen und Busse in den Depots. Der Warnstreik bei der Hochbahn dauerte 24 Stunden, die VHH-Busse nahmen am Donnerstag ab 15 Uhr wieder den Betrieb auf. Nicht betroffen von dem Streik waren die S- und Regionalbahnen. Sowohl die Hochbahn AG als auch die VHH halten den Warnstreik für unnötig.

HVV-Streik in Hamburg: 24 Stunden lang keine U-Bahnen und Busse

Am Mittwochabend war noch nicht klar, ob zumindest ein paar Verkehrsmittel fahren würden. Nach einer Analyse der Streiklage entschied die Hochbahn am frühen Donnerstagmorgen, den Betrieb mit Bussen und U-Bahnen am Donnerstag gar nicht erst aufzunehmen und auch keinen Notbetrieb einzurichten. Die Hochbahn begründete dies mit dem Corona-Infektionsschutz. Es müsse vermieden werden, dass sich Fahrgäste mit der Hoffnung auf ein vermeintliches Verkehrsmittel in wenige, überfüllte Fahrzeuge zwängten.

Schon am 29. September waren U-Bahn- und Busbetrieb der Hochbahn für einen halben Tag zum Erliegen gekommen. Die Gewerkschaft Verdi wirft den Arbeitgebern vor, den Tarifkonflikt auf Kosten der Fahrgäste zu auszutragen, weil sie im Fall der Hochbahn erst für den 29. Oktober und im Fall der VHH erst für den 4. November ein Gesprächsangebot unterbreitet hätten.

HVV-Streik am Donnerstag: Verdi will einheitliche Regelungen

Verdi will unter anderem, dass es bundesweit einheitliche Regelungen für Urlaubstage, das 13. Monatsgehalt oder ein Weihnachtsgeld gibt. Auch soll es eine Erhöhung der Zulagen für belastende Dienste und Schichten sowie eine Begrenzung der täglichen Höchstarbeitszeit geben.

Bei den Fahrgästen stieß der Streik teilweise auf Kritik — auf Twitter murrten einige über die Unverhältnismäßigkeit, inmitten einer Pandemie die Menschen dicht gedrängt in S-Bahnen zu schicken. Viele Nutzer sprachen den Mitarbeitern aber auch ihre Solidarität aus, für ihre Arbeitsbedingungen zu kämpfen.

HVV Streik: Viel Kritik auf Twitter, aber auch Zuspruch

Schleswig-Holsteins Verkehrsminister Bernd Buchholz kritisierte den Streik scharf: „Die Corona-Zahlen haben heute einen Rekordwert erreicht“, sagte der FDP-Politiker am Donnerstag. „Angesichts dessen bitte ich die Gewerkschaft Verdi herzlich, doch mal nachzudenken, ob ein Streik im ÖPNV wirklich eine gute Idee ist.“ (aba/dpa)

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