Auto, Zug oder Flugzeug? Hamburg will wissen: Welcher Lärm nervt am meisten?
Stark befahrene Straßen, Fluglärm, Zugrauschen oder laute Gewerbebetriebe. In Hamburg sind viele Menschen zu Hause erheblichem Lärm ausgesetzt. Und der ist oft auch bei geschlossenen Fenstern zu hören. Eine Studie des Umweltbundesamtes (UBA) ergab, dass Lärm zu Depressionen und Angststörungen führen kann. Die Umweltbehörde startet jetzt eine stadtweite Umfrage und will von allen Hamburgern wissen, wie belastet sie sich durch Lärm fühlen.
Stark befahrene Straßen, Fluglärm, Zugrauschen oder laute Gewerbebetriebe. In Hamburg sind viele Menschen zu Hause erheblichem Lärm ausgesetzt. Und der ist oft auch bei geschlossenen Fenstern zu hören. Eine Studie des Umweltbundesamtes (UBA) ergab, dass Lärm zu Depressionen und Angststörungen führen kann. Die Umweltbehörde startet jetzt eine stadtweite Umfrage und will von allen Hamburgern wissen, wie belastet sie sich durch Lärm fühlen.
Schon lange ist bekannt, dass dauerhafter Lärm zu Herzkreislauf-Erkrankungen führen kann. Eine aktuelle Studie im Auftrag des Umweltbundesamtes zeigt, dass sich durch ständigen Verkehrslärm aber auch das Risiko für Depressionen erhöhen kann. So kann durch eine Zunahme des Straßen-, Schienen- oder Fluglärms um nur zehn Dezibel das Erkrankungsrisiko um bis zu elf Prozent steigen.
Umweltbehörde Hamburg: 17 Fragen zum Lärm
Für Angststörungen steigt das Risiko sogar um bis zu 15 Prozent. Dirk Messner, Präsident des UBA: „Lärm ist nach wie vor ein viel zu stark unterschätztes Gesundheitsrisiko in Deutschland. Viele Menschen sind hohen Lärmbelastungen ausgesetzt, die ihre Gesundheit beeinträchtigen und die Lebensqualität mindern. Unsere Städte ruhiger und damit attraktiver zu machen, ist deshalb eine wichtige Aufgabe für Wissenschaft und Politik!“
Um die Menschen vor den negativen Auswirkungen von Umgebungslärm auf die Psyche und die Gesundheit angemessen zu schützen, empfiehlt das Umweltbundesamt Tempo 30 als Regelgeschwindigkeit in Städten einzuführen, sowie den Schutz vor nächtlichem Lärm zu verbessern. Dazu müsse der nächtliche Schienenverkehr überprüft und der Flugbetrieb in der Zeit von 22 bis 6 Uhr eingeschränkt werden.
Auto, Zug oder Flugzeug – welcher Lärm stört die Hamburger?
Die Hamburger Umweltbehörde hat jetzt einen Fragenkatalog mit 17 Fragen online gestellt und will von allen Hamburgern wissen, wo und wie sie durch Lärm belastet werden. Sind es eher Autos oder Züge? Tagsüber oder nachts? Geht es um einen dauernden Geräuschpegel oder einzelne sehr laute Momente? Wie oft sind die Menschen in ihrer Wohnung? Und mehr. Gefragt wird auch, wie die bisherigen Maßnahmen der Stadt zur Lärmminderung bewertet werden.
Welche Maßnahmen sind das? Mittlerweile gilt in der Stadt an knapp 20 Straßenabschnitten mit nächtlichem Lärm von mehr als 60 Dezibel Tempo 30 in der Zeit von 22 bis 6 Uhr. Insgesamt sollen es sogar 85 solcher Abschnitte geben. Inwieweit die Autofahrer sich daran halten und ob es den Lärm entscheidend reduziert, kann in der Umfrage angegeben werden. An sechs sogenannten „Lärm-Brennpunkten“ wurde laut Umweltbehörde bereits 2017 Tempo 30 – zum Teil sogar ganztags – angeordnet.
Hamburg: 85 Straßen sollen nachts Tempo 30 bekommen
In Hamburg wurden im Zuge der letzten Fortschreibung des Lärmaktionsplans 15 „Ruhige Gebiete“ ausgewiesen (Beispiele: Boberger Niederung, Parkfriedhof Ohlsdorf). Innerhalb dieser Gebiete und in ihrem Umfeld darf nichts geplant werden, was mehr Lärm als bisher verursacht. Auch das soll die Bürger und Bürgerinnen vor Lärm schützen oder ihnen zumindest einige ruhige Anlaufpunkte geben.
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Lärm ist in Hamburg auch ein großes Thema im Rahmen des Magistralenkonzepts, bei dem die Stadt Wohnungsbau an den großen Ausfallstraßen plant und auch bereits umgesetzt hat.