• Die Läden in der Innenstadt haben mit dem Lockdown zu kämpfen.
  • Foto: dpa

Ladensterben in Hamburg: City-Managerin: So soll die Innenstadt belebt werden

Galeria Kaufhof dicht. Karstadt Sports dicht. Etliche kleinere Geschäfte dicht. „Und es werden noch viele Geschäfte und auch Gastronomiebetriebe folgen. Das Ausmaß wird erst sichtbar sein, wenn das Insolvenzrecht wieder gilt“, sagt City-Managerin Brigitte Engler. Um dem Ladensterben in der Innenstadt entgegenzuwirken, fordert sie einen Masterplan. Weg von der reinen Einkaufsmeile – hin zu einem Ort des Shoppings, der Kultur, Bildung und des Wohnens.

Lockdown, Online-Konkurrenz und obendrauf noch die Fixkosten. Das bedeutet für viele Geschäftstreibende das Aus. Die aktuelle Entwicklung ist bitter. Könnte aber die Chance für einen generellen Neuanfang sein. Und aus der Shoppingmeile Innenstadt einen Ort der Vielfalt machen.

Brigitte Engler

Brigitte Engler hat eine Vision für die Hamburger City.

Foto:

dpa

„Eine gute Innenstadt der Zukunft muss noch mehr ein Ort für Kommunikation und Begegnung werden. Durch Events wie Ausstellungen im öffentlichen Raum, kleine Vorführungen oder einen ‚Speakers Corner‘“, sagt Brigitte Engler, seit 2006 Geschäftsführerin des „City Management Hamburg“. Voraussetzung für solch eine generelle Veränderung sei allerdings, dass sowohl Politik als auch Investoren und Gesellschaft an einem Strang ziehen.

Studenten und Kultur zur Belebung der City

Als Perspektive für die Zukunft schlägt Brigitte Engler vor, Teile der Universität in die Innenstadt zu verlegen. Und auch das geplante „Haus der digitalen Welt“ – eine Kombination aus Zentralbibliothek, Volkshochschule und digitaler Kommunikation – und das Naturkundemuseum würden zur Belebung der Innenstadt beitragen. „Wir sind mitten im Transformationsprozess. Es laufen bereits Gespräche dazu mit der Stadtentwicklungsbehörde“, sagt die City-Managerin. Sie wünscht sich, dass Prozesse schneller in den Behörden bearbeitet werden.

Das könnte Sie auch interessieren: Immer mehr Läden machen dicht: „Die City stirbt — zum Glück!“

Lübeck macht es vor: Die Stadt plant, das ehemals von Karstadt Sports genutzte Kaufhaus an der Königstraße in ein öffentliches Zentrum für Bildung, Kultur und Dienstleistungen umzubauen. Allerdings ist die Umnutzung leerstehender Immobilien häufig schwierig. Brandschutz, düstere Räume und eingeschränkte Zugänge sind immer wieder Thema. Die Umwidmung in Wohnraum ist kaum möglich. „Überall dort, wo neue Projekte entwickelt werden, entsteht auch Wohnraum. Am Klosterwall und am Großen Burstah zum Beispiel. Einzelhandel und Gastronomie werden aber weiterhin überwiegen“, sagt Brigitte Engler. Sie ist sich sicher: „Das wird funktionieren.“ 

Email
Share on facebook
Share on twitter
Share on whatsapp