Krasse Veränderung: Das ist aus dem ehemaligen Karstadt Sports an der Mö geworden
Die Rolltreppen sind noch da. Genauso wie die Fahrstühle, die Umkleidekabinen oder die Kassen. Doch sonst erinnert an der Mönckebergstraße 2-4 kaum noch etwas an das ehemalige Karstadt Sports, das bis vor drei Jahren eine Institution in der City war. Ab sofort ist das Haus ein Zentrum für Kreative.
Die Rolltreppen sind noch da. Genauso wie die Fahrstühle, die Umkleidekabinen oder die Kassen. Doch sonst erinnert an der Mönckebergstraße 2-4 kaum noch etwas an das ehemalige Karstadt Sports, das bis vor drei Jahren eine Institution in der City war. Ab sofort ist das Haus ein Zentrum für Kreative.
Im Erdgeschoss gibt es buntes Spielzeug aus aller Welt zu kaufen. An Kleiderstangen, an denen früher Jogginghosen hingen, baumeln Taschen aus afrikanischen Stoffen. Es gibt Thermoskannen mit indianischen Mustern, handgerührte Shea Butter zur Körperpflege oder Gourmet-Produkte wie Honig, Tee oder Senf aus kleinen Manufakturen.
Hamburg: „Jupiter“ öffnet im ehemaligen Karstadt Sports
Im ersten Stock sind Kunstwerke verschiedener Hamburger Künstler ausgestellt. Leinwände, aber auch Skulpturen. Es gibt ein Café, eine Bar, Pop-Up-Flächen und im 5. Stock fliegen Drohnen umher. Für die Besucher der Hamburger City öffnet das „Jupiter“ am Samstag seine Türen.

Es ist das zweite Mal, dass das frühere Karstadt-Sports-Gebäude einem Experiment unterzogen wird. Bereits im zweiten Halbjahr 2022 wurde der verlassene Konsumtempel mit seinen 8000 Quadratmetern an Künstler und Kreative zwischenvermietet. Nun startet das „Jupiter“ mit neuen Mietern und Verkaufsflächen, auf denen es ausdrücklich nicht um Massenkonsum geht, sondern um kleine, feine und individuelle Schätze.
Kreativ-Tempel als Lösung für den Leerstand in der City
„Seit Corona gucken wir, wie wir die Leerstände in der Innenstadt kreativ nutzen können“, erklärte Kultursenator Carsten Brosda (SPD) anlässlich der Eröffnung des neuen „Jupiter“. Viele Menschen kämen nicht mehr zum Einkaufen in die Innenstadt. „Das ist auch eine Chance, die leerstehenden Räume gesellschaftlich anders zu nutzen und zu einem lebendigen Ort zu machen, an dem sich die Stadtgesellschaft trifft.“

Auch Egbert Rühl, der als Geschäftsführer der städtischen Hamburg Kreativ Gesellschaft für die Umsetzung des Projekts zuständig ist, äußerte die Hoffnung: „Kreative Quartiere sind in einer Stadt immer die attraktivsten.“ Die Hamburger Innenstadt stehe angesichts des Kaufhaussterbens vor einem fundamentalen Wandel, bei dem „Jupiter“ helfen könne, verschiedene Funktionalitäten wie Wohnen, Arbeiten und Leben zusammenzubringen.
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Dass das „Jupiter“ weniger ein Konsumort, sondern eher ein Treffpunkt ist, zeigen auch die Öffnungszeiten: Montags bis mittwochs ist das Haus von 10 bis 21 Uhr geöffnet, von donnerstags bis samstags sogar bis 24 Uhr.
Möglich gemacht wird das Projekt „Jupiter“ über das Programm Frei_Fläche und den Fonds für kreative Zwischennutzung, den der Senat 2021 beschlossen und mit mehreren Millionen Euro ausgestattet hat. Für das Jahr 2023 stehen nun 4,3 Millionen Euro zur Verfügung. Ob „Jupiter“ Ende des Jahres seine Türen wieder schließt oder ob es für 2024 nochmal eine Verlängerung gibt, vermochte Senator Brosda noch nicht sagen. „Bisher gibt es noch keine Vereinbarung.“