• Die Besucher kehren in die Hamburger Innenstadt zurück – allerdings nur langsam (Symbolbild).
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Kundenzahlen, Umsätze: So schlecht geht es Hamburgs Innenstadt wirklich

Hamburgs Innenstadt geht es schlecht. Die Corona-Krise hat Händler und Gastronomen in der City schwer getroffen, mehrere Betriebe haben inzwischen bereits Insolvenz angemeldet, weil die Kunden fehlen. Trotz Lockerungen kehren diese nur langsam wieder zurück. Dabei zieht es Hamburger im Vergleich zu anderen Großstädten bereits mehr in die Innenstadt.

Seit dem 20. April haben viele Geschäfte in unserer Stadt wieder geöffnet. Das Leben, es könnte also in die Innenstadt zurückkehren. Doch das geschieht nur schleppend. „Die Kunden sind beim Einkaufen in diesen Tagen eher zurückhaltend unterwegs“, sagte Stefan Genth, der Hauptgeschäftsführer des Handelsverbandes Deutschland (HDE): „Der Einkaufsbummel mit Spontankäufen hat Seltenheitswert.“

Corona: Besucherzahlen in Hamburgs Innenstadt eingebrochen

Gestützt wird diese Einschätzung von Zahlen des auf die Messung von Kundenfrequenzen in den Innenstädten spezialisierten Unternehmens Hystreet. Demnach lagen die Besucherzahlen in wichtigen Einkaufsstraßen in München, Hamburg, Köln, Leipzig und Stuttgart auch in dieser Woche noch deutlich unter dem vor Corona normalen Niveau.

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Am besten schnitt unter den fünf untersuchten Städten noch Hamburg ab, wo auf der Spitalerstraße zwischen Montag und Donnerstag immerhin wieder 53 Prozent der „normalen“ Passantenfrequenz erreicht wurden. Zum Vergleich: In der sonst gerade bei Touristen sehr beliebten Neuhauser Straße in München waren es nur 42 Prozent.

Hamburg: Spitalerstraße erholt sich nur langsam von Corona

Über 100 Prozent würden sich in beiden Städten die Geschäfte freuen – bis dahin wird allerdings wohl noch viel Zeit vergehen. Aus den Hystreet-Daten geht nämlich ebenfalls hervor, dass die Besucherzahlen in der Spitalerstraße nur langsam – aber immerhin stetig – zunehmen.

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Zur Einordnung: Am 18. April – der Sonnabend vor den Ladenöffnungen – erfasste das Unternehmen in der Spitze 659 Personen in der Stunde. Im Durchschnitt sind normalerweise in der Spitze 8129 Personen an einem Shopping-Sonnabend in der Spitalerstraße unterwegs.

Corona: Umsatzeinbruch bei Hamburger Geschäften

Dieses Niveau wurde nach den Ladenöffnungen an keinem Wochenende auch nur ansatzweise erreicht – trotz traumhaften Wetters, wohlgemerkt. Am 25. April wurden lediglich 2868 Personen in der Spitzenstunde erfasst, am 2. Mai waren es 3923 Personen und am 9. Mai immerhin schon 4766.

Ähnlich sieht es auch in anderen City-Straßen aus. Am Jungfernstieg sind an einem Samstag in der Spitze 6015 Personen pro Stunden unterwegs, vergangene Woche waren es nur 2637 Personen. Und am Neuen Wall waren es statt durchschnittlich 3044 Personen pro Stunde nur 2136.

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Doch nicht nur die Besucherzahlen in den Innenstädten liegen unter dem Normalniveau, sondern wohl auch die Umsätze in vielen Geschäften. Axel Augustin vom Handelsverband Textil geht davon aus, dass die Umsätze in der Modebranche in dieser Woche 20 bis 30 Prozent niedriger sein dürften als normalerweise.

„Der Handel steckt nach wie vor tief in der Krise“, sagte Genth. Der HDE-Geschäftsführer bekräftigte deshalb seine Forderung, nach einem Rettungsfonds mit nicht rückzahlpflichtigen Finanzhilfen für die Unternehmen sowie „Corona-Schecks“ für alle Einwohner. (mps/dpa)

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