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Golden Pudel Club
  • Ab 1. April geht es wieder los und es heißt wieder: Tanzen mit Elbblick. Der Neubau des „Golden Pudel Club“ schmiegt sich in den Park Fiction.
  • Foto: Patrick Sun

Hamburger Kult-Klub an der Elbe feiert Wiedereröffnung

Hinfallen, aufstehen, weitermachen. Oder in anderen Worten: Der legendäre „Golden Pudel Club“ öffnet wieder. Nach zwei Jahren Corona-Pause hat sich der Kult-Klub an der Straße St. Pauli Fischmarkt (Altona-Altstadt) neu aufgestellt und beginnt am Freitag mit seinem neuen Programm. Zahlreiche lokale und internationale Musikerkarrieren fanden im ehemaligen Schmuggler-Knast ihre Anfänge und genau hier möchte die „Pudel“-Crew nach der Corona-Pause auch wieder anknüpfen.

„Unsere Wiedereröffnung steht ganz im Zeichen der Musik und wir sind froh über das Programm, das wir in diesen schwierigen Zeiten auf die Beine gestellt haben“, heißt vonseiten der Betreiber. Einfach nur gewartet, bis der Corona-Spuk vorbeigeht, hat die „Pudel“-Crew aber nicht: Die Innenräume des nach einem Brand 2016 wiederaufgebauten Pudel-Gebäudes sind renoviert worden.

Hamburg: „Golden Pudel Club“ feiert Wiedereröffnung

Von einer „neuen Großzügigkeit“ sprechen die Betreiber, wenn es um die Innenräume geht. Schallisoliert, geschützt vor Hochwasser und mit einer modernen Turbo-Lüftung gegen Viren in der Luft ausgestattet, ist die Kultureinrichtung für die Zukunft gewappnet. Im Erdgeschoss sollen nach wie vor Konzerte und Klub-Abende stattfinden und im Obergeschoss werden Kunst- und andere Kulturveranstaltungen abgehalten.

„Wir wollen nicht einzelne Personen in den Vordergrund rücken, sondern die Kunst in den Mittelpunkt stellen.“ Die Pudel-Crew hält sich Bilder von bald auftretenden Musikerinnen vor ihre Gesichter. Bobbie, Snow & Anika v.l.n.r. katja ruge
Pudel-Crew
„Wir wollen nicht einzelne Personen in den Vordergrund rücken, sondern die Kunst in den Mittelpunkt stellen.“ Die Pudel-Crew hält sich Bilder von bald auftretenden Musikerinnen vor ihre Gesichter. Bobbie, Snow & Anika v.l.n.r.

Eine größere Veränderung soll es aber geben: Die Öffnungszeiten sind von Donnerstag bis Sonntag etwas überschaubarer und passen sich dem noch verhaltenen Treiben auf St. Pauli an. Das Programm setzt sich aus zahlreichen Künstlern aus der ganzen Welt zusammen – wobei im Pudel darauf geachtet wird, immer auch unbekanntere Musiker einzuladen. Das zahlt sich aus: viele heute bekannte und erfolgreiche Musiker haben im „Golden Pudel Club“ gespielt, als sie noch völlig unbekannt waren.

Der Club gilt als Probebühne für jede Form von Individualität und manche sehen in ihm eine Talentschmiede der Freaks. In der „Elbphilharmonie der Herzen“, wie manche sie auch nennen, trat der damals noch unbekannte Helge Schneider auf, später „Tocotronic“ und Künstler wie Daniel Richter und Jonathan Meese hängten ihre Bilder auf.

„Golden Pudel Club“: Viele bekannte Künstler spielten hier

Auch das aktuelle Programm soll es in sich haben – dazu meint der Booker des „Pudels“: „Das Programm zu erarbeiten war nicht leicht und es kam häufiger vor, dass wir in den vergangenen zwei Jahren für die Tonne gearbeitet haben.“ Besonders in Corona-Zeiten sei es schwer, langfristig zu planen und die internationale Programmgestaltung sorge dafür, dass neue Regeln und Gesetze alles wieder durcheinander werfen könnten.

Jetzt aber soll es wieder losgehen und statt Edel-Cocktails und Elbblick heißt es im „Pudel“, der sich zeitlebens der Gentrifizierung im Viertel widersetzte: Subkultur, rauchige Luft und Elbblick. Wobei die Luft danke der neuen Turbo-Lüftung wohl nicht mehr ganz so rauchig sein wird, meint ein Mitglied der Pudel-Crew etwas wehmütig.

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Die Vorfreude ist groß, dass nun wieder losgeht. In einem Statement der „Pudel“-Crew heißt es dazu: „Alle Schwächen des Clubs wurden weiter geschwächt, alle Stärken gestärkt. St. Pauli ist ein Riese, der langsam erwacht. Und wir freuen uns wieder, mit euch zu feiern.“ Ob die vermeintlichen „Schwächen“ des Clubs nicht eigentlich seine Stärken sind und wie genau diese aussehen, kann am 1. April bei einem Bier im Pudel diskutiert werden. Am Freitag beginnt das „Aufwachen“ im „Golden Pudel Club“ ab 22 Uhr, mit zwei DJ-Sets von „Lis Sarroca“ aus Barcelona und „Internet Offline“ aus Hamburg.

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