Betreiberin verstorben: Kiez-Original „Hong Kong Bar“ vor dem Aus

Der lebendige Kiez auf St. Pauli war bis 1944 ein Chinesenviertel – so wie man es aus San Francisco oder London kennt. Ein Überbleibsel aus dieser Zeit ist die legendäre „Hong Kong Bar“ auf dem Hamburger Berg. Auf Facebook verkündete das Kult-Lokal jetzt eine traurige Nachricht.

Marietta Solty, Tochter des Gründers der „Hong Kong Bar“ Chong Tin Lam, starb am Montag nach einer langjährigen schweren Krankheit, teilte die Familie auf der Social-Media-Plattform mit. 

Hamburg: „Hong Kong Bar“ meldet traurige Nachricht

Solty stand lange Zeit selbst hinter dem Tresen und führte die bekannte Bar seit 1983. Zu Gründungszeiten, 57 Jahre zuvor, war die Lokalität bekannt für Wan-Tan-Suppen, Frühlingsrollen und Co. und wurde von ihrem Vater Chong Tin Lam geführt, der 1926 nach Deutschland eingewandert war.

Heute wird in dem Kult-Lokal auf dem Hamburger Berg eher ein Pils vom Fass oder ein Schnaps verlangt. Wofür die Bar außerdem bekannt ist: der leckerste „Mexikaner“ der Stadt. Die Kundschaft besteht heute vorwiegend aus jungen feierwütigen Touristen und Hamburgern. 

Um Solty ihren allerletzten Wunsch zu erfüllen, haben Kinder, Enkelkinder und Urenkel eine Spendenaktion ins Leben gerufen – denn Soltys letzter Wille war eine Seebestattung. 

Hamburger „Hong Kong Bar“: Rücklagen aufgebraucht

Aufgrund der Corona-Krise und den daraus resultierenden Umbaumaßnahmen in der „Hong Kong Bar“, seien keine Rücklagen mehr vorhanden, teilt die Familie mit. Ob es die legendäre „Hong Kong Bar“ in Zukunft überhaupt noch geben wird, ist unklar. 

Wer sich an der Spendenaktion beteiligen möchte, kann dies unter www.betterplace.me/spenden-fuer-bestattungskosten-fuer-marietta-solty tun.