Klaus-Michael Kühne guckt angestrengt.

Milliardär Klaus-Michael Kühne. Foto: IMAGO/nicepix.world

Millionen-Zahlung hinter seinem Rücken: Kühne fühlt sich von Vertrautem hintergangen

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Es ist ein schwerer Schlag für Hamburgs bekanntesten Unternehmer: Klaus-Michael Kühne (87) wirft einem engen Vertrauten vor, ihn hintergangen zu haben.

Der ehemalige Roland-Berger-Chef Martin Wittig, der schon seit 2014 im Verwaltungsrat des von Kühne dominierten Logistikkonzerns Kühne + Nagel International saß, soll den Milliardär 2019 mit René Benko zusammengebracht haben – und dafür eine satte Provision kassiert haben. Kühne wusste davon nichts.

Dabei ging es um viel Geld: Kühne investierte später eine halbe Milliarde Euro in Benkos Immobilienimperium Signa – das inzwischen zusammengebrochen ist. Sein Einsatz ist so gut wie verloren. Jetzt kam heraus: Wittigs Firma MCM Management Services AG erhielt für die Vermittlung 1,6 Millionen Franken (gut 1,7 Millionen Euro) Honorar. Das deckten die österreichischen Medien „News“ und „Kronen-Zeitung“ auf.

Kühne sieht klaren Vertrauensbruch – und teilt aus

Für Kühne ist das Honorar ein klarer Vertrauensbruch. „Sowohl Benko als auch Dr. Wittig haben uns hintergangen – da gibt es nichts zu beschönigen“, sagte der Milliardär. Wittig bot daraufhin seinen sofortigen Rücktritt aus den Aufsichtsgremien von Kühnes Unternehmen an. Dem wurde entsprochen.

Auch sein Aufsichtsratsmandat beim Starnberger Pharma-Auftragshersteller Aenova, der mehrheitlich Kühne gehört, gibt Wittig auf. „Damit ist diese Beziehung vollständig beendet“, erklärte Kühne.

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Wittig selbst spricht von einem Fehler. Er bedauere zutiefst, Kühne nicht über sein Vertragsverhältnis mit Benko informiert zu haben. Den Millionär geschädigt habe er aber nicht, beteuert er. Die Entscheidungen über das Signa-Engagement habe allein Kühne getroffen.

Kühne bleibt dennoch hart. Wieder einmal räumt er ein, dem österreichischen Investor Benko auf den Leim gegangen zu sein. Doch klar ist: Das Vertrauen in einen langjährigen Wegbegleiter ist endgültig verspielt.

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