Uwe-Seeler-Stadion? Das sagen HSV, Kühne, Magath und die Politik
Er selbst mochte kein großes Tohuwabohu um seine Person – und wer weiß, ob der Vorschlag ihm ein bisschen zu dick aufgetragen daherkäme. Aber nach dem Tod von Uwe Seeler drängt sich die Frage auf: Sollte das Volksparkstadion in Uwe-Seeler-Stadion umbenannt werden? Namensrechtsinhaber Klaus-Michael-Kühne ist dafür. Die Entscheidung liegt nun beim HSV. Was die Verantwortlichen sagen.
Er selbst mochte kein großes Tohuwabohu um seine Person – und wer weiß, ob der Vorschlag ihm ein bisschen zu dick aufgetragen daherkäme. Aber nach dem Tod von Uwe Seeler drängt sich die Frage auf: Sollte das Volksparkstadion in Uwe-Seeler-Stadion umbenannt werden? Namensrechtsinhaber Klaus-Michael-Kühne ist dafür.
Manchmal habe er überlegen müssen, wie das HSV-Stadion gerade heißt, gestand Uwe Seeler vor einigen Jahren. So viele Namenswechsel hatte das Volksparkstadion in kurzer Zeit hinter sich gebracht, ehe Milliardär Klaus-Michael Kühne die Namensrechte erwarb und dem Stadion 2015 seinen alten Namen und damit seine Würde wiedergab. Übrigens sehr zum Gefallen von Uns Uwe: „Das ist ein schönes Zeichen und besonders von nostalgischem Wert“, sagte er damals.

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Uwe-Seeler-Stadion: Klaus-Michael Kühne kann sich Namenswechsel vorstellen
Nun ist Uns Uwe, die große HSV-Legende, verstorben und wie könnte man ihn angemessener ehren als mit einer erneuten Umbenennung des Volksparkstadions, dieses Mal zu Uwe-Seeler-Stadion.
Als eine der ersten – und wahrlich nicht ganz unbedeutenden Stimmen in der Frage – meldete sich Stadionnamensrechteinhaber Klaus-Michael Kühne zu Wort. „Wenn man das Volksparkstadion in Uwe-Seeler-Stadion umbenennen will, bin ich sofort dabei, auch wenn der bisherige Traditionsname dann nicht mehr fortbestehen würde. Als Hamburger Idol und Denkmal hat Uwe Seeler die Benennung des HSV-Stadions nach seinem Namen vollkommen verdient”, sagte glühende HSV-Fan und Milliardär dem „Hamburger Abendblatt“.
Felix Magath: „Alles andere wäre völlig daneben“
Noch deutlicher wird Ex-HSV-Spieler Felix Magath, der 1997 von Uwe Seeler, der damals HSV-Präsident war, als Cheftrainer beim HSV entlassen wurde: „Ich gehe davon aus, dass das Stadion jetzt umbenannt wird. Alles andere wäre völlig daneben. Uwe Seeler gehört zu dieser Stadt, zu diesem Verein, zum deutschen Fußball. Das ist für mich zwangsläufig, dass das Volksparkstadion jetzt nach ihm benannt wird“, sagte der 68-Jährige am Freitag.
Auch zahlreiche Fans fordern die Umbenennung des Stadions. So ergab eine Umfrage auf mopo.de, dass sich 90 Prozent ein Uwe-Seeler-Stadion wünschen.
HSV will Möglichkeiten der Ehrung prüfen
Die Entscheidung liegt nun beim HSV, da Kühne bereits signalisiert hat, einem Namenswechsel zuzustimmen. Die Verantwortlichen gaben sich am Freitag noch bedeckt. Man prüfe derzeit, wie man Uwe Seeler dauerhaft ehren könne. „Im gesamten Verein laufen die Vorbereitungen und Planungen für den Spieltag am Sonntag, bei dem Uwe Seeler in einem würdevollen Rahmen geehrt werden soll. Wir bitten um Verständnis, dass wir uns die Zeit und Ruhe für weitere mögliche Überlegungen zum Gedenken Uwe Seelers nehmen werden.“
SPD und Grüne fordern Straßenumbenennung
Aus dem Rathaus kommt derweil von den Regierungsfraktionen SPD und Grüne der Vorschlag, eine Straße oder einen Platz nach Seeler zu benennen. „Wir werden uns dafür einsetzen, dass die Stadt ihm ein ehrendes Andenken bewahrt. Dazu zählt aus unserer Sicht auch die Benennung einer Straße oder eines Platzes nach Uwe Seeler“, so SPD-Fraktionschef Dirk Kienscherf. Und er hat auch schon eine konkrete Straße im Sinn: Denkbar wäre hier die Umbenennung der Sylvesterallee am Volksparkstadion in räumlicher Nähe zum von Uwe Seeler so geliebten HSV.“
CDU-Fraktionschef Dennis Thering bremst. „In welchem Umfang Uwe Seeler eine posthume Ehrung erfährt, muss mit seiner Familie abgestimmt werden. Die Öffentlichkeit sollte sich zum momentanen Zeitpunkt nicht durch unkonkrete Ideenfindung überschlagen.“
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Auch direkt aus dem Senat gibt es noch keine konkreten Vorschläge. Senatssprecher Marcel Schweitzer wies im Gespräch mit der MOPO darauf hin, dass „eine solche Ehrung nur in Abstimmung mit der Familie stattfindet“. Eine Straßenumbenennung wäre ohnehin erst zwei Jahre nach dem Ableben von Uwe Seeler möglich.
Als das Volksparkstadion vor einigen Jahren seinen alten Namen wieder erhielt, zeigte sich Seeler auch glücklich, weil der HSV „im Volksparkstadion große Triumphe gefeiert hat“. An die Triumphe konnte der Verein seitdem nicht mehr anknüpfen. Vielleicht folgen ja bald wieder welche, womöglich dann im Uwe-Seeler-Stadion.