Kultursenator Carsten Brosda, Thalia-Intendantin Sonja Anders, Block-Chef Carsten Horn (v.l.)

Kultursenator Carsten Brosda, Thalia-Intendantin Sonja Anders, Block-Chef Carsten Horn (v.l.) Foto: Gute Leude Fabrik

Kritik vom Senator: „Hamburg muss verlernen zu glauben, dass es schon fertig ist!“

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Chef:innen, Politik, Olympia: Wenn Lars Meier und seine „Gute Leude Fabrik“ Hamburgs Macher zum Zukunfts-Talk ins Palais Esplanade laden, wird’s munter. Bei der 23. Ausgabe von „Hamburgs Spitzen“ im Hotel Baseler Hof ging es am Montagabend auch um diese Frage: Wie kann Hamburg mutiger, schneller, besser werden?

Rund 150 Gäste aus Politik, Wirtschaft, Kultur und Medien waren gekommen – auf der Bühne diskutierten Kultursenator Carsten Brosda, Thalia-Intendantin Sonja Anders und Block-Holding-Chef Carsten Horn. Der „Spitzen-Talk“ stand dann auch im Zentrum des Abends. Unter dem Motto „Was Hamburg jetzt braucht“ ging es um neue Ideen für eine Stadt, die eigentlich alles mitbringt, aber es sich manchmal selbst schwer macht. Carsten Horn lobte Hamburg überschwänglich, mit einer Einschränkung: „In einer Stadt wie dieser mehrere Wochen auf eine Genehmigung für Außengastronomie zu warten – das passt nicht zur Innovationskraft, die hier eigentlich steckt. Wir brauchen dringend regulatorische Leichtigkeit.“

Auch dabei: Musiker-Legende Rolf Zuckowski und Polizeipräsident Falk Schnabel hfr
Auch dabei: Musiker-Legende Rolf Zuckowski und Polizeipräsident Falk Schnabel
Auch dabei: Musiker-Legende Rolf Zuckowski und Polizeipräsident Falk Schnabel

Auch Carsten Brosda fand klare Worte: „Hamburg muss verlernen zu glauben, dass es fertig ist. Städte, die sich nicht verändern, verlieren an Lebendigkeit. Wir brauchen Orte, an denen Neues entstehen darf.“ Niemand habe etwa vor 20 Jahren Hamburg als Kultur-Stadt auf dem Zettel gehabt. Mit der Elbphilharmonie habe sich das drastisch gewandelt. Als Moderator Florian Zinnecker („Zeit“) ihn auf die verfahrene Situation beim „Hamburg Ballett“ ansprach, wurde der Kultursenator schmallippiger. Wie lange gibt man einer Idee eine Chance?, wurde er gefragt, und natürlich ging es um den erst vor kurzem installierten und inzwischen intern schon demontierten Neumeier-Nachfolger Demis Volpi. Brosda erwiderte, er hoffe, dass bald alle mal zur Ruhe kommen …

Wohnraummangel führt zu Fachkräftemangel

Ein weiteres Dauerthema: Wohnen in Hamburg. Oder besser gesagt: das Fehlen von Wohnraum. Horn brachte es auf den Punkt: „Wir haben Betriebe in Hamburg, aber die Mitarbeitenden finden keine Wohnung.“ Wer hier innovativ sein will, müsse sich auch trauen, neue Wohnkonzepte zu denken – sonst wird aus Fachkräftemangel ein Standortproblem.

Auch um Olympia ging’s natürlich. Die Hamburger Initiative für eine erneute Bewerbung um die Spiele sahen die Gastgeber des Abends natürlich alle positiv. MEDITÜV-Chef Hagen Frankenstein und Sprinkenhof-Geschäftsführer Martin Sowinski sahen in den Olympia-Ambitionen vor allem eine Chance, Hamburg neu zu denken. Ein internationales Signal für den Aufbruch – nicht nur neue Sportstätten. (mp)

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