Krise macht vor Luxus-Wohnungen nicht Halt – geplatzte Käufe beim Holz-Hochhaus
Der Immobilienentwickler spricht von Deutschlands höchstem Holzhaus. Das „Roots“ im Elbbrückenquartier in der HafenCity soll neue Maßstäbe setzen. Doch die aktuelle Krise macht auch vor Luxus-Immobilien nicht Halt. Eigentlich waren schon fast alle 128 Eigentumswohnungen als vermittelt gemeldet worden, doch plötzlich werden wieder welche in den Immobilienportalen beworben. Zu schwindelerregenden Preisen.
Der Immobilienentwickler spricht von Deutschlands höchstem Holzhaus: Das „Roots“ im Elbbrückenquartier in der HafenCity soll neue Maßstäbe setzen. Doch die aktuelle Krise macht auch vor Luxus-Immobilien nicht Halt. Eigentlich waren schon fast alle 128 Eigentumswohnungen als vermittelt gemeldet worden, doch plötzlich werden wieder welche in den Immobilienportalen beworben. Zu schwindelerregenden Preisen.
Der ambitionierte Wohnturm wird einmal 64 Meter hoch sein und umfasst dann 128 Eigentumswohnungen. In einem weiteren Gebäude daneben entstehen noch einmal 53 öffentlich geförderte Wohnungen. Sie werden aber erst später vermittelt. Der Einzug für die Eigentumswohnungen ist voraussichtlich im Frühjahr 2024.
HafenCity: Holzhochhaus „Roots“ erhält erste Elemente
Bereits im Herbst 2021 hatte Entwickler Garbe verkündet, fast alle Wohnungen seien bereits reserviert. Mittlerweile sind neun der 18 Stockwerke bereits fertig. Doch in den Immobilienportalen gibt es aktuell wieder Wohnungen aus dem „Roots“ zu kaufen. Etwa eine Wohnung im fünften Stockwerk. Sie hat 115 Quadratmeter, drei Zimmer und kostet 1,33 Millionen Euro. Oder 119 Quadratmeter im achten Stock für 1,13 Millionen Euro.

Gegenüber dem „Abendblatt“ erklärte Garbe-Geschäftsführer Fabian von Köppen: „Wir haben seit dem Vertriebsstart im November 2020 bereits 119 Wohnungen verkauft. Bedingt durch die gestiegenen Zinsen und die Inflation war die Nachfrage in den vergangenen Monaten etwas verhaltener, und einige potenzielle Käufer sind sogar abgesprungen.“ Man gehe aber davon aus, bis zur Fertigstellung alle Einheiten veräußert zu haben.
Bis auf den Sockel und die unteren Geschosse wird das „Roots“ (zu Deutsch „Wurzeln“) komplett aus Holz gefertigt. Für den Bau werden laut Immobilienentwickler insgesamt 5500 Kubikmeter Nadelholz verwendet. Das Material kommt aus Österreich und wird in einem Werk in Südtirol vorgefertigt.
HafenCity: Sozialwohnungen für das Holzhochhaus
In einem zweiten Gebäude werden 53 öffentlich geförderte Mietwohnungen gebaut, mit zwei bis fünf Zimmern (40 bis 120 Quadratmeter). Die Nachfrage nach günstigen Wohnungen ist ohnehin riesig, bei dieser Lage in der HafenCity dürfte der Andrang gigantisch sein. Die Quadratmeterpreise liegen bei etwa sieben Euro.
Im Erdgeschoss und ersten Stock zieht die „Deutsche Wildtierstiftung“ auf einer 4000 Quadratmeter große Fläche mit Ausstellungs- Büro-, sowie Gastronomieräumen ein. Das Gebäude soll durch die Holzbauweise eine besonders gute Klimabilanz aufweisen. Beim Bau entstehen zudem weniger Lärm und Staub. Die Holzbauweise wird in etwa zwölf Prozent teurer als ein herkömmlicher Betonbau.

Das Investitionsvolumen lag zum Baustart bei geplanten 140 Millionen Euro. Entworfen wurde das Projekt vom Hamburger Architektenbüro „Störmer Murphy and Partners“. Vorarbeiten laufen bereits seit 2020, im September 2021 wurde der Grundstein gelegt. Im Mai 2022 kamen die ersten Holzelemente in Hamburg an und wurden verbaut. Die Fertigstellung ist für 2023 geplant, die ersten Wohnungen werden 2024 bezogen.