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Der Vorsitzende des Vorstandes der Techniker Krankenkasse, Jens Baas, warnt vor steigenden Beiträgen. (Archivbild)
  • TK-Chef Jens Baas warnt vor steigenden Krankenkassenbeiträgen. (Archivbild)
  • Foto: dpa

Krankenkassen-Chef warnt: Beiträge könnten drastisch steigen

Aufgelöste Reserven, ungerechte Verteilung von Kassenbeiträgen und eine notwendige Krankenhaus-Reform: Der Vorstandschef der Techniker-Krankenkasse holt zur Kritik aus – und fordert schon mal steigende Beiträge für gesetzlich Versicherte. Sie könnten auf bis zu 20 Prozent klettern.

Die Techniker Krankenkasse (TK) warnt vor drastischen Beitragserhöhungen für Versicherte und Arbeitgeber. Das Gesetz zur Stabilisierung der Finanzen der gesetzlichen Kassen habe kein Problem gelöst, aber die von den Beitragszahlern angesparten Reserven aufgelöst, sagte Techniker-Vorstandschef Jens Baas dem „Hamburger Abendblatt“.

Beiträge bis zu 20 Prozent des Einkommens denkbar

„Diese Reserven stehen auch mit Blick auf die Beitragsentwicklung der kommenden Jahre nicht mehr zur Verfügung.“ Wenn daher nichts zusätzlich unternommen werde, „gibt es keine andere Option, als den Versicherten und ihren Arbeitgebern noch höhere Beiträge abzuverlangen“, sagte Baas weiter. Dies könnten dann auch irgendwann 20 Prozent des Einkommens sein. Derzeit beträgt der Krankenkassen-Beitrag bei 14,6 Prozent.

Forderung nach radikaler Krankenhausreform

Baas kritisierte scharf, dass Privatversicherte nicht an den Gesundheitskosten für Hilfebedürftige und Hartz-IV-Bezieher beteiligt würden. „Momentan finanzieren die Beitragszahlenden die Krankenversicherung zum Beispiel für die Bezieher von Arbeitslosengeld II kräftig mit“, sagte er der Zeitung.

Dies sei jedoch eine Aufgabe des Staates. Es sei „absolut ungerecht“, dass die Privatversicherten als die am besten Verdienenden daran nicht beteiligt seien.

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Um die Ausgaben der gesetzlichen Krankenversicherung zu begrenzen, sprach sich Baas zudem für eine radikale Krankenhausreform aus. „Wir brauchen eine Grundversorgung in der Fläche, spezialisierte Medizin in Zentren und universitäre Spitzenforschung“, verlangte der TK-Chef.

Er kritisierte, derzeit werde jeder zweite Krebspatient in Deutschland nicht von erfahrenen Spezialisten behandelt, was schwerwiegende Folgen haben könne. (afp/mp)

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