Experten schlagen Alarm: Auch in Hamburg! Corona-Druck auf die Kliniken wächst
Die Deutsche Krankenhausgesellschaft schlägt Alarm: Aufgrund der steigenden Corona-Zahlen stünden die Kliniken bundesweit vor schwierigen Zeiten. Auch die Krankenhäuser in Hamburg verzeichnen wieder mehr Covid-Patienten. Wie ist die Lage gerade – und was bedeuten die höheren Zahlen?
Die Deutsche Krankenhausgesellschaft schlägt Alarm: Aufgrund der steigenden Corona-Zahlen stünden die Kliniken bundesweit vor schwierigen Zeiten. Auch die Krankenhäuser in Hamburg verzeichnen wieder mehr Covid-Patienten. Wie ist die Lage gerade – und was bedeuten die höheren Zahlen?
Die Zahlen steigen wieder: Hamburgs Asklepios-Kliniken etwa melden einen Zuwachs der positiv auf Corona getesteten Patienten um 40 Prozent. „Vereinzelt müssen Patienten auch intensivmedizinisch behandelt werden, dies sei jedoch bislang zum Glück die Ausnahme“, so Sprecher Mathias Eberenz zur MOPO.
Personalausfälle machen Kliniken zu schaffen
Auch wenn nicht jeder positiv getestete Patient wegen Corona behandelt wird, bedeutet jeder von ihnen eine Mehrbelastung für die Kliniken. „Es ist weiterhin so, dass positiv auf das Virus getestete Patienten in der Betreuung erheblich aufwendiger für unser Personal sind, insbesondere angesichts der notwendigen zusätzlichen Hygienemaßnahmen“, so Eberenz. Außerdem falle mit den steigenden Corona-Zahlen natürlich auch wieder mehr Personal aus.
Laut Zahlen der Sozialbehörde wurden zuletzt 329 Corona-Patienten in Hamburgs Krankenhäusern gemeldet, 144 mehr als noch vor zwei Wochen.
UKE vermeldet keine drastische Zunahme an Covid-Patienten
Im UKE, das zuletzt keine drastisch steigenden Corona-Patienten-Zahlen vermeldete, wird aber nach wie vor „eine geringe Zahl an geplanten Eingriffen“ verschoben, wie Sprecherin Saskia Lemm mitteilte. Grund hierfür seien mit Covid im Zusammenhang stehende Personalausfälle. Im September fielen im UKE rund 330 Mitarbeiter wegen Corona aus. „Derzeit sehen wir eine wieder steigende Tendenz“, so Lemm. Das UKE zählt mehr als 14.400 Beschäftigte.
Auch die Kliniken in Schleswig-Holstein sehen sich mit steigenden Corona-Zahlen konfrontiert und stehen laut Krankenhausgesellschaft unter Druck. Zu den höheren Kosten – zum Beispiel durch die nötige Isolierung – kämen wieder Einnahmeausfälle, weil planbare Operationen verschoben werden müssten, sagte der Geschäftsführer der Krankenhausgesellschaft, Patrick Reimund. „Die wirtschaftliche Situation der Krankenhäuser, die ohnehin schwierig ist, verschärft sich dadurch noch.” Reimund verwies auch auf die nicht ausgeglichenen Belastungen durch steigende Preise für Energie und Material.
Corona in den Kliniken: Belastung in Schleswig-Holstein „riesig groß”
Die Zahl der Patienten mit einer Corona-Infektion in den Krankenhäusern des Landes sei auf mehr als 700 gestiegen und habe damit den höchsten Stand seit Beginn der Pandemie erreicht. „Die Belastung auf den Stationen ist riesig groß“, sagte Reimund. Gleichzeitig gebe es einen erheblichen krankheitsbedingten Personalausfall. Das habe mit Corona zu tun, aber auch mit anderen Infektionskrankheiten.
Auch auf den Intensivstationen habe sich die Situation verschlechtert. Die Zahl der Corona-Patienten hatte sich zwischenzeitlich auf 20 reduziert und sei jetzt wieder auf rund 50 gestiegen, sagte Reimund. Ein erheblicher Teil dieser Patienten habe Corona aber nur als Nebendiagnose.
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Laut des Intensivregisters der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) steigen die Corona-Intensiv-Patienten deutschlandweit an. De Register-Leiter Christian Karagiannidis warnte gegenüber dem Redaktionsnetzwerk Deutschland: „In einigen Regionen von Bayern, Hessen und in mehreren Städten in NRW haben wir bereits Hotspots, wo es kaum freie Intensivbetten mehr gibt, weil das Personal häufig symptomatisch und auch länger ausfällt“. Darauf müssten sich auch viele andere Teile Deutschlands bald einstellen. (fkm/dpa)