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Fienchen Hund aus dem Franziskus Tierheim
  • Terrierhündin Fienchen aus dem Franziskus Tierheim ist krank und scheu. Aber sie hat ein neues Zuhause gefunden.
  • Foto: Florian Quandt

Krank und geschunden: Und doch ein Happy End für Fienchen Fledermaus

Hunde zu vermitteln, das ist eigentlich nicht schwer. Aber nur, wenn sie nett zu Menschen und anderen Hunden sind. Ganz anders ist das bei Problemfällen im Tierheim. Und von ihnen gibt es immer mehr. Wie Fienchen mit den großen Fledermaus-Ohren. Sie ist nicht mehr jung, hat viele Krankheiten und offenbar schon Schlimmes durchgemacht. Denn sie ist Menschen gegenüber misstrauisch, lässt sich nicht anfassen und schnappt. Trotzdem gibt es für Fienchen jetzt ein Happy End! Aber wer nimmt bloß einen Hund, mit so vielen Macken?

Wenn Fienchen läuft, dann schlackern ihre Fledermaus-Ohren, was das Zeug hält. Das sieht so lustig und fröhlich aus, dass niemand vermuten würde, dass die Terrier-Hündin (Bodeguero-Terrier) meist gar nicht lustig drauf ist. Fienchen hat offenbar Schlimmes erlebt, denn sie ist wahnsinnig unsicher und ängstlich gegenüber Menschen. Selbst ihre neue Halterin Anneke Hansen darf Fienchen kaum anfassen. „Höchstens mal beim Einsteigen in den Kofferraum darf ich ihr etwas Hilfestellung geben“, schildert die junge Tierpflegerin. Dabei liebt Fienchen Anneke und folgt ihr überall hin.

Anneke Hansen vom Franziskus Tierheim mit Hund Fienchen. Quandt
Anneke Hansen vom Franziskus Tierheim mit Fienchen
Anneke Hansen vom Franziskus Tierheim hat Hündin Fienchen bei sich aufgenommen.

Anneke Hansen arbeitet im Franziskus Tierheim in Stellingen. Sie kennt Fienchen seit zwei Jahren, denn so lange lebt die Hündin schon dort. Mit Unterbrechung. „In den ersten drei Wochen hat sie nur um sich gebissen“, erinnert sich Hansen. „Man konnte ihr nicht mal ein Halsband umlegen.“ Nur langsam wurde sie umgänglicher. Sie war dann auch einmal vermittelt worden, aber weil sie doch wieder schnappte, wurde sie zurückgebracht.

Franziskus Tierheim Hamburg: Viele Problem-Hunde warten auf ein Zuhause

Dann verguckte sich Fienchen ausgerechnet in Anneke und wollte nur noch bei ihr sein. Und die Tierpflegerin konnte nicht anders, sie nahm Fienchen auf. Zu ihren vier eigenen Hunden, mit denen die bissige Hündin prima auskommt. Zum Glück hat Hansen die Möglichkeit, Fienchen mit zur Arbeit zu nehmen. Für viele andere Menschen wäre das Leben mit einem so komplizierten, hilfebedürftigen Hund kaum zu meistern. Ganz zu schweigen von den Tierarzt- und Medikamentekosten.

Ursprünglich lebte Fienchen bei einer psychisch erkrankten Frau, die sie dann abgeben musste. Und psychische Probleme hat Fienchen selbst auch. Die Terrierhündin ist schrullig und tüddelig und braucht ganz viel Zeit. Drängeln nützt da gar nix. Zudem ist die alte Dame schon ganz schön krank und bekommt verschiedene Medikamente. Und sie hatte ein Geschwür, das operiert werden musste.

Hund Fienchen mal ungewohnt ausgelassen und ohne Angst. Franziskus Tierheim
Hund FIenchen aus dem Tierheim Franziskus
Hund Fienchen mal ungewohnt ausgelassen und ohne Angst.

Problem-Hunde wie Fienchen gibt es in den Tierheimen immer häufiger. Und sie sind sehr schwer zu vermitteln, zeitintensiv in der Betreuung für die Tierpfleger und verursachen so sehr hohe Kosten. Rund 600 Euro kostet ein Hund laut Franziskus Tierheim monatlich. Wenn er wie Fienchen jahrelang dort bleibt, summiert sich das gewaltig. Deshalb braucht das Franziskus Tierheim Paten, die bei der Finanzierung unterstützen.


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Eine Tier-Patenschaft kostet monatlich 55 Euro und hilft auch Vierbeinern, die nicht so einfach eine neue Familie finden. Die Paten schenken den Tieren damit Unterstützung, Fürsorge und Pflege für ein ganzes Jahr. Ein schönes Weihnachtsgeschenk!

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Tierheim-Leiter Frank Weber: „Die Pandemie ist noch nicht vorbei, ein Ende scheint nicht in Sicht. Wenn die Menschen gezwungen sind, den Gürtel enger zu schnallen, trifft das auch ihre Haustiere. Wir gehen davon aus, dass künftig vermehrt Tiere ausgesetzt werden könnten, weil viele Menschen die Kosten für Futter und Tierarzt nicht mehr tragen können – die Kosten dafür steigen rasant.“

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