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Kommt jetzt das Aus für´s Matjesbrötchen?
  • Laut EU-Beschluss dürfen in der westlichen Ostsee keine Heringe mehr gezielt gefangen werden.
  • Foto: dpa

Fischer in Existenzangst: Droht dem Matjes-Brötchen das Aus?

Dorsch und Hering dürfen in der westlichen Ostsee nicht mehr gezielt gefischt werden. Das hat die EU beschlossen. Eine Katastrophe nicht nur für Fans von Matjes-Brötchen und Co., denn an der Ostseefischerei hängen eine Menge Arbeitsplätze.

Claus Ubl, Verbandssprecher des Fischereiverbandes, nannte den EU-Beschluss zur drastischen Beschränkung der Dorsch- und Heringsfischerei gegenüber der Deutschen Presse-Agentur „eine Katastrophe“. Dorsch und Hering seien die „Brotfische“. „Und wenn die dermaßen gekürzt werden, dass man sie nicht mehr gezielt befischen darf, dann kann sich jeder ausrechnen, dass da kaum noch ein Fischer von überleben kann“, sagte Ubl.

„Eine Katastrophe“ – Fischereiverband nach EU-Entscheidung in Sorge

Fischer dürfen in der westlichen Ostsee 2022 keinen Dorsch mehr und Hering nur noch in Ausnahmen gezielt fangen. Die EU-Länder einigten sich am Dienstag angesichts bedrohter Bestände nach mehr als 24 Stunden Verhandlung darauf, dass beim Dorsch lediglich Beifang in Höhe von knapp 490 Tonnen möglich sein soll und nur noch 788 Tonnen Hering gefischt werden dürfen, wie aus einer Mitteilung der EU-Länder hervorgeht. Gezielte Heringsfischerei mit Schleppnetzen wird untersagt.

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Für Fischereibiologe Rainer Froese ist der Einschnitt überfällig: „So wie es jetzt steht, können wir nur hoffen, dass der Dorschbestand nicht bereits verloren ist“.

Fangquoten für Scholle und Sprotte angehoben

Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner sprach von „massivsten Einschnitten“ für die Fischerei. Welche Hilfsmaßnahmen es geben wird, ist noch nicht detailliert geklärt. Ebenso wie die Frage, wohin sich die deutsche Ostseefischerei entwickeln wird. Ein Strukturwandel ist in jedem Fall notwendig. Dass die Fangquoten für Scholle und Sprotte angehoben wurden, hilft zumindest für den Moment einigen Fischereibetrieben zu überleben. (dpa)

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