Kommt das 49-Euro-Ticket viel später? Die Wut-Rede der HVV-Chefin
Politisch ist das 49-Euro-Ticket beschlossene Sache. Nur der Startzeitpunkt scheint sich immer weiter nach hinten zu verschieben. Jetzt heißt es sogar, es solle erst im Mai kommen. Als HVV-Chefin Anna-Theresa Korbutt davon hört, platzt ihr der Kragen und sie lässt ihrer Wut freien Lauf.
- Deutsch (Deutschland)
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Es soll der Nachfolger des beliebten 9-Euro-Tickets werden und die Fahrgäste spürbar finanziell entlasten: Das 49-Euro-Ticket, auch Deutschlandticket genannt. Doch dessen Start verschiebt sich immer weiter in die Ferne – der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) rechnet sogar erst mit Anfang Mai. Das konnte HVV-Chefin Anna-Theresa Korbutt nicht glauben – und ließ ihrer Wut darüber freien Lauf.
„Ich bin erschüttert über das, was der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen da gerade sagt und tut“, schrieb Korbutt auf Linked-In. „Nein, es ist nicht vertretbar, dass der Zeitpunkt des Tickets immer weiter hinausgezögert wird. Neun Euro ging und 49 Euro geht auch.“
Start von 49-Euro-Ticket bleibt weiterhin unklar
Auslöser für ihren Post war ein Gespräch des VDV-Hauptgeschäftsführeres Oliver Wolff in der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“. Dort sagt Wolff, dass erst der 1. Mai ein realistischer Zeitpunkt sei. Es gebe noch viel zu tun, bis alles administrativ geregelt sei. Er nannte den Prozess der Tarifgenehmigung als Beispiel. Zudem müssten die Tarifsysteme der Verkehrsverbünde umgestellt werden.
„Wir sind selbst Teil der Branche und wissen, was machbar ist und was nicht“, schrieb die HVV-Chefin und stellt klar: „Wir wären auch am 1. Januar startklar gewesen.“ Dieser Startpunkt war im Oktober zuerst von Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) angekündigt worden. Von Anfang an galt dieses Datum allerdings als Wunschtermin.
HVV-Chefin will 49-Euro-Ticket so schnell wie möglich
Auch Korbutt wollte das Ticket laut eigener Aussage so schnell wie möglich einführen. „700.000 HVV-Abo-Kunden innerhalb von zweieinhalb Monaten automatisch umzustellen ist eine Herausforderung“, sagte sie der MOPO kürzlich. „Wir haben aber schon beim 9-Euro-Ticket gezeigt, dass wir das können.“ Immerhin wollte der Verkehrsverbund sowieso zum Jahreswechsel auf rein digitale Abos umstellen.
Für die HVV-Chefin sind die Aussagen des VDV-Geschäftsführers jetzt allerdings nur noch „politisches Geschacher“ zulasten der Kunden. „Das kann ich nicht mehr gutheißen. Das heißt der Kunde auch nicht mehr gut! Sorry“, endet ihr Text.