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Angeklagte im Prozess um 2,3 Tonnen Koks am Hamburger Hafen
  • Beim Prozess um 2,3 Tonnen Koks die nach Hamburg verschifft wurden müssen sich zwei Türken vor dem Landgericht verantworten.
  • Foto: picture alliance/dpa/Christian Charisius

Koks statt Spargel: Männern droht mächtig Ärger – vor Gericht amüsieren sie sich

Tonnenweise Kokain, versteckt zwischen 26.100 Dosen Spargel, eingeschifft aus Peru und gefunden am Hamburger Hafen. Die Staatsanwaltschaft wirft zwei türkischen Staatsangehörigen vor, für diese Schmuggelaktion verantwortlich zu sein. Die beiden Männer wurden 2022 nach der aufgeflogenen Lieferung festgenommen und müssen sich jetzt vor dem Hamburger Landgericht verantworten.

Die beiden türkischen Staatsangehörigen (58 und 59) sitzen zurückgelehnt in ihren Sitzen im Verhandlungssaal des Hamburger Landgerichts. Sie wirken gelassen, plaudern in den Verhandlungspausen miteinander und machen sogar Späße mit ihren Verteidigern. Dabei droht ihnen eine harte Strafe, denn ihnen wird vorgeworfen, 2,3 Tonnen Kokain aus Peru nach Hamburg geschmuggelt und damit gehandelt zu haben.

2332 Kilogramm Kokain sichergestellt

Die beiden Türken waren Teil einer Kölner Firma, die mit exotischem Obst und Gemüse handelte. Über ebendiese Firma wurde im Sommer 2022 eine Lieferung von vier Containern mit Dosenspargel aus Peru abgewickelt, in einem dieser Container war das Koks versteckt. Ende August wurden die 2332 Kilogramm Schmugglerware sichergestellt, die beiden Angeklagten sitzen seither in Untersuchungshaft.

Über die Lieferung wurden die Hamburger Behörden schon im Voraus aus Peru informiert, deswegen konnten Zollbeamte die Drogen im Containerhafen Hamburg Altenwerder gegen einen Ersatzstoff umtauschen. Ein verdeckter Ermittler verschickte den Stoff daraufhin weiter nach Köln. Als das vermeintliche Koks dort in einen Lkw verladen wurde, der es nach Rotterdam brachte, waren die beiden Angeklagten anwesend.

Andere Koks-Lieferung im Januar 2022

Laut einer Zeugin seien die 2,3 Tonnen Kokain nicht die erste Drogenlieferung gewesen, die die Kölner Firma initiiert habe. Schon im Januar 2022 seien in Antwerpen 173 Kilogramm im Dach eines Bananencontainers aus Ecuador gefunden worden. Dieser Fund spielt im aktuellen Gerichtsverfahren in Hamburg allerdings keine Rolle.

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Die Angeklagten hatten zum Prozessauftakt am 1. März nach Angaben ihrer Verteidiger erklärt, dass sie sich nicht zu den Vorwürfen äußern wollten. Bei der Verhandlung am Dienstag lehnte das Gericht einen Antrag der Verteidigung auf Aussetzung des Verfahrens ab. Die Anwälte der Angeklagten gaben an, zu wenig Zeit gehabt zu haben, um nachgereichte Akten zu sichten.

Auch der Antrag auf Aufhebung der Haftbefehle der beiden Angeklagten wurde abgelehnt, die schwere der Vorwürfe rechtfertige die Verwahrung in Untersuchungshaft. Bis Ende Juni sind 23 weitere Verhandlungstage geplant. Bis dahin sitzen die beiden Angeklagten in Untersuchungshaft.

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