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  • Die Fielmann-Filiale am Eppendorfer Marktplatz
  • Foto: picture alliance/dpa

„Könnten das mehrere Monate durchhalten“: Fielmann überrascht mit Corona-Ansage

Die Wirtschaft ächzt unter der Corona-Krise, zahlreiche Unternehmen sorgen sich um ihre Zukunft – nicht so der Hamburger Brillen-Gigant Fielmann. „Wir könnten die Situation mehrere Monate durchstehen“, sagte der Vorstandsvorsitzende Marc Fielmann der Deutschen Presseagentur (dpa).

Die Fielmann AG sei praktisch schuldenfrei und mit einem hohen Eigenkapital ausgestattet. Derzeit bereitet die Optiker-Kette sich darauf vor, nach der akuten Phase der Corona-Epidemie zunächst  in einer Art Notbetrieb wieder öffnen zu dürfen. Außerdem produziert Fielmann jetzt auch medizinische Schutzbrillen.

Fielmann verkauft in der Regel 30.000 Brillen am Tag

An normalen Werktagen verkauft Fielmann in seinen 770 Filialen in Deutschland mehr als 30.000 Brillen, doch derzeit wird nur für systemkritische Berufe und Notfälle geöffnet. Trotzdem sieht Fielmann zuversichtlich nach vorn:

„Langfristig erwarten wir bei dem Verkauf von Brillen eine erhebliche Nachfrage, wenn die Niederlassungen wieder öffnen. Bei der Brille gilt: Aufgeschoben ist nicht aufgehoben“, sagt Marc Fielmann, der nach dem vollständigen Rückzug seines Vaters Günther Fielmann seit einigen Monaten allein an der Spitze des Unternehmens steht.

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Marc Fielmann, Vorstandsvorsitzender der Optiker-Kette Fielmann.

Foto:

picture alliance/dpa

Corona-Krise in Deutschland: Schutzbrille? Fielmann!

Im brandenburgischen Rathenow hat das Unternehmen mit der Fertigung von medizinischen Schutzbrillen begonnen. „Wir können im April 50.000 Stück herstellen und im Mai bei Bedarf noch mehr“, so Marc Fielman. Speziell für Schutzbrillen in der individuellen Sehstärke sehe er auch in Zukunft einen Markt. Die ersten 20.000 Schutzbrillen würden an medizinische Einrichtungen gespendet.

Für die meisten der mehr als 20.000 Mitarbeiter ist Kurzarbeit beantragt, das Unternehmen stockt das Kurzarbeitergeld auf 100 Prozent auf.

Nach Corona: Hygiene im Einzelhandel

Um herauszufinden, wie künftig im Einzelhandel eine effektivere Vorbeugung gegen Infektionen zu sichern sei, hat das Unternehmen bei dem Hygiene-Wissenschaftler Prof. Martin Exner von der Universität Bonn ein Gutachten in Auftrag gegeben. Er werde die hygienischen Risiken und Infektionsgefahren sowie mögliche Vorsorgemaßnahmen im Filialbetrieb analysieren. Die Ergebnisse des Gutachtens sollen auch anderen Einzelhändlern zur Verfügung stehen.

Fielmann will über Mietzahlungen verhandeln

Seine Ladenmieten will Fielmann im April vollständig inklusive Nebenkosten bezahlen, soweit es sich bei den Vermietern in den Innenstadtlagen um Einzelpersonen oder kleinere Unternehmen handelt. In Einkaufspassagen oder Shopping-Malls, wo auf der Vermieterseite oft finanzstarke Investoren wie Immobilienfonds oder Versicherungen stehen, werde Fielmann das Gespräch suchen, um so die Last auf zwei starke Schultern zu verteilen.

Fielmann streicht Dividende wegen Corona

Die bereits in Aussicht gestellte Dividende für das Geschäftsjahr 2019 wurde gestrichen. Das trifft vor allem die Mitglieder der Familie Fielmann selbst, die über die Aktienmehrheit verfügen. (dpa/ste)

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