„Kochen für den Arsch“: Diese Rezepte machen Ihren Hintern glücklich
Das Geschäft ist ihr Geschäft: Das Hamburger Unternehmen „Goldeimer“ setzt sich für den Bau von Klos weltweit und für ein nachhaltigeres Sanitärsystem ein. Jetzt haben die Mitarbeiter Tanja Wente (27) und Manou Otolski (30) ein Kochbuch herausgebracht. Der Titel: „Kochen für den Arsch – 40 darmgesunde Rezepte für mehr Ästhetik in der Schüssel“. Die MOPO hat mit ihnen gesprochen – über gesunde Ernährung, den perfekten Toilettengang und darüber, was der Darm mit Glücksgefühlen zu tun hat.
Das Geschäft ist ihr Geschäft: Das Hamburger Unternehmen „Goldeimer“ setzt sich für den Bau von Klos weltweit und für ein nachhaltigeres Sanitärsystem ein. Jetzt haben die Mitarbeiter Tanja Wente (27) und Manou Otolski (30) ein Kochbuch herausgebracht. Der Titel: „Kochen für den Arsch – 40 darmgesunde Rezepte für mehr Ästhetik in der Schüssel“. Die MOPO hat mit ihnen gesprochen – über gesunde Ernährung, den perfekten Toilettengang und darüber, was der Darm mit Glücksgefühlen zu tun hat.
Frau Wente, Herr Otolski, Ihre Arbeit dreht sich rund um das stille Örtchen. Wieso haben Sie nun ein Kochbuch geschrieben?
Tanja Wente: Übers Essen sprechen wir alle sehr gerne, über das, was hinten rauskommt, aber nicht. Es gilt als unappetitlich und findet kaum Platz in Gesprächen mit Freunden, in Fernsehshows oder Kochbüchern. Dabei hat das Essen natürlich direkten Einfluss auf unsere Darm-Gesundheit. Sieben von zehn Menschen leiden in Deutschland regelmäßig unter Magen-Darm-Beschwerden, 16 Prozent der Bevölkerung haben das Reizdarmsyndrom. Wir finden, es ist also an der Zeit, die Welt der Klos und die Kulinarik wieder näher zusammenzurücken.
Warum genau hat unser Hinterteil ein eigenes Kochbuch verdient?
Manou Otolski: Unser Darm ist ein super unterschätztes Organ. Forscher erkennen immer mehr Zusammenhänge zwischen verschiedenen Krankheiten und der Darm-Gesundheit. Im Darm sind 70 Prozent unseres Immunsystems verankert. Die Darm-Bakterien haben also Einfluss darauf, ob man eine Erkältung abwehren kann oder auskurieren muss, ob man Hautprobleme oder Allergien bekommt.
Tanja Wente: Außerdem wird ein Großteil des Glückshormons Serotonin im Darm gebildet. Er beeinflusst also tatsächlich auch unsere Emotionen.

Was braucht er denn, unser Darm?
Tanja Wente: Gut für den Darm sind Ballaststoffe und Probiotika. Ballaststoffe stecken vor allem in Obst, Gemüse und Getreide – zum Beispiel in Kichererbsen, Vollkornspaghetti, Erdnüssen, Äpfeln oder Leinsamen. Probiotika sind lebendige Bakterienkulturen, die die Darmflora unterstützen. Sie leben in fermentierten Lebensmitteln wie Joghurt, Sauerkraut, Kombucha oder Kimchi. Die sollten wir am besten jeden Tag in kleinen Mengen essen. Nur nicht zu stark erhitzen, sonst gehen die Probiotika verloren. Tierische Lebensmittel wie Fleisch, Eier oder Milch enthalten gar keine Ballaststoffe. Deshalb sind unsere Rezepte hauptsächlich vegan, einige auch vegetarisch. Außerdem wichtig: Mindestens eineinhalb Liter Wasser oder zuckerfreie Getränke täglich zu sich nehmen!
Was sollten wir unserem Darm nicht antun?
Tanja Wente: Wir essen in Deutschland viel Brot und Brötchen, aber Gluten wird in unserem Darm zu einem klebrigen Brei, der sich gar nicht gut verdauen lässt. Buchweizen, Amaranth und Quinoa sind da eine gute, glutenfreie Alternative.
„Unser Darm ist ein super unterschätztes Organ“
Woher kommen die Rezepte aus Ihrem Kochbuch?
Manou Otolski: Wir sind mit „Goldeimer“ regelmäßig auf Festivals vertreten. Dort stellen wir unsere nachhaltigen Trockenklos für die Besucher auf. Wir werden dann vor Ort von unserer eigenen Kochcrew versorgt. Von ihr stammen auch die meisten unserer Rezepte aus dem Kochbuch.
Der Untertitel Ihres Buches heißt „40 darmgesunde Rezepte für mehr Ästhetik in der Schüssel“. Was ist denn ein „ästhetischer“ Klogang?
Manou Otolski: Es gibt tatsächlich ein Eigenstuhl-Analyse-Chart, den ein Wissenschaftler 1997 erfunden hat. Die so genannte „Bristol-Stuhlformen-Skala“ findet man auch in unserem Buch. Darauf sind sieben verschiedene Kot-Arten abgebildet, von steinhart bis flüssig. Perfekt ist es, wenn es schön flutschig ist, mit glatter Kante (lacht). Hirse, Leinsamen und Flohsamenschalen sind in Sachen Verdauung übrigens richtige Gamechanger! Sie dicken den Stuhl bei Durchfall an. Bei Verstopfung helfen sie, die Verdauung in Gang zu bringen.
Das könnte Sie auch interessieren: „Militante Veganerin“ zieht jetzt bei „Only Fans“ blank
Was hat Ihr Kochbuch noch zu bieten?
Manou Otolski: Kuriose Fakten: Alle Menschen kacken im Jahr rund 69 Cheops-Pyramiden zusammen. Und wussten Sie, dass alle Deutschen zusammen täglich 42 Millionen Liter Luft pupsen? Das ist so viel wie in zwölf gefüllte Heißluftballons passt. Apropos Pupsen: Frischer Knoblauch kann bei einigen Menschen blähend sein. Wer nicht dauernd pupsen, aber auch nicht auf den Geschmack verzichten will, für den ist Knoblauchöl eine gute Alternative. Und: Spitzkohl ist einer der leicht verdaulichen Kohlsorten – Kümmel macht ihn noch bekömmlicher.
Zu guter Letzt: Was ist beim Thema Klopapier zu beachten?
Tanja Wente: Jeder sollte aus Umwelt-Gründen recyceltes Klopapier benutzen, weil für den Klogang ja nun wirklich keine Frischfaser verwendet werden muss. Und auf keinen Fall feuchtes Toilettenpapier nehmen – das lässt sich nur schwer abbauen und hat weder in der Kläranlage noch im Trockenklo was zu suchen.