Der erbitterte Kampf um 200 Parkplätze
Autos, so weit das Auge blickt. Die Husumer Straße, die durch Hoheluft-Ost und Eppendorf verläuft, ist zu allen Zeiten von eng an eng parkenden Fahrzeugen geprägt. Wie in vielen Innenstadtvierteln üblich stehen sie quer zur Fahrbahn. Damit soll bald Schluss sein, verriet Bezirksamtsleiter Michael Werner-Boelz (Grüne) der MOPO bereits vor einem Monat. Jetzt formiert sich dagegen Widerstand – die CDU wirft dem Bezirkschef vor, die Sorgen der Anwohner zu ignorieren. Der kontert: „Ich will hier nur geltendes Recht durchsetzen!“
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Autos, so weit das Auge blickt. Die Husumer Straße, die durch Hoheluft-Ost und Eppendorf verläuft, ist zu allen Zeiten von eng an eng parkenden Fahrzeugen geprägt. Wie in vielen Innenstadtvierteln üblich stehen sie quer zur Fahrbahn. Damit soll bald Schluss sein, verriet Bezirksamtsleiter Michael Werner-Boelz (Grüne) der MOPO bereits vor einem Monat. Jetzt formiert sich dagegen Widerstand – die CDU wirft dem Bezirkschef vor, die Sorgen der Anwohner zu ignorieren. Der kontert: „Ich will hier nur geltendes Recht durchsetzen!“
„Etwa 80 Anwohner haben am Montag den Regionalausschuss Eppendorf/Winterhude besucht und weitestgehend in sachlicher Form ihre Vorbehalte und Vorschläge eingebracht“, erzählt Ekkehart Wersich, stellvertretender Fraktionsvorsitzender der CDU-Nord. Die aktuellen Pläne sehen vor, dass alle Autos, die derzeit quer zur Fahrtrichtung stehen, in Zukunft längs parken müssen. Denn im Gegensatz zur angrenzenden Haynstraße ist das Senkrechtparken in der Husumer Straße gar nicht erlaubt – hat sich aber so durchgesetzt.
Eppendorf: Husumer Straße ist vollgeparkt mit Autos
Laut Wersich fanden diese Pläne keine Zustimmung unter den Anwesenden. „Dies würde nämlich bedeuten, dass rund 200 Parkplätze wegfallen müssen. Ein Mehrwert ist kaum erkennbar. Lediglich die Straße für den Autoverkehr würde breiter werden, was in den 30er Zonen zu schnellerem Fahren einlädt.“ Er wirft Werner-Boelz vor, die Öffentlichkeit lediglich zu informieren und die Maßnahmen als unumgänglich darzustellen.
Das weist der Grünen-Politiker im Gespräch mit der MOPO zurück. „Wir nehmen die Aussagen der Bürger auf, prüfen sie und lassen die Planungen gegebenenfalls anpassen“, sagt er. „Aber noch einmal: Ich möchte hier nichts verbieten, sondern einfach nur geltendes Recht durchsetzen.“
CDU-Nord macht Bezirksamtsleiter schwere Vorwürfe
Zudem müssten die Gehwege saniert und verbreitert werden, um die Aufenthaltsqualität für den Rad- und Fußverkehr zu steigern. Das gehe nur, wenn die Autos nicht mehr – so wie jetzt – über den halben Gehweg ragten. Auch ein HVV-Switch-Punkt mit Car-Sharing soll errichtet werden.
In der nächsten öffentlichen Sitzung des Regionalausschusses am 14. November werden die Anwohner erneut Gelegenheit haben, ihre Bedenken und Anmerkungen vorzustellen. „Wir sind froh, dass dieses rein ideologische Projekt der Grünen zunächst gestoppt werden konnte“, sagt CDU-Ausschussmitglied Irmela Bartling zufrieden.
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Gestoppt ist das Vorhaben allerdings noch lange nicht – er wurde lediglich vertagt. Werner-Boelz erinnert Bartling zudem daran, dass der rot-grüne Antrag, in der Husumer Straße „geltendes Recht“ durchzusetzen, im Dezember 2021 auch mit den Stimmen der CDU beschlossen wurde.