• Boris Herrmann beendete die Vendée Globe nach einigen Turbulenzen auf dem fünften Platz. 
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Knallharte Segel-Reggata: Tut sich Boris Herrmann die Vendée Globe noch einmal an?

80 Tage war er unterwegs: Der Hamburger Segler Boris Herrmann hat die Vendée Globe erfolgreich abgeschlossen – allerdings nicht ganz ohne Komplikationen. Eine Kollision kurz vor dem Ziel kostete ihn den Podiumsplatz. Trotzdem schließt der Hamburger eine erneute Teilnahme an der Tour nicht aus. Für seine besondere Leistung soll er nun sogar das Bundesverdienstkreuz bekommen.

Segler Herrmann hat nach seiner erfolgreichen Premiere bei der Vendée Globe eine erneute Teilnahme in vier Jahren offengelassen. „Das ist schwer zu sagen, es ist noch zu früh“, sagte der Hamburger kurz nach seiner Ankunft im französischen Les Sables-d’Olonne: „Die 80 Tage waren härter, als ich es mir je vorgestellt hätte.“

Hamburger Segler Boris Hermann: „Vendée kein Event, um Spaß zu haben“

Die Einsamkeit an Bord seiner Yacht „Seaexplorer“ sei für den Familienvater „mit Abstand das Schwierigste“ an der wohl härtesten Regatta der Welt gewesen. Er versuchte, regelmäßig telefonisch mit seinen Verwandten und Bekannten in Kontakt zu bleiben. „Die Vendée ist eben kein Event, um Spaß zu haben. Es ist eine menschliche Erfahrung, aber nicht immer eine einfache.“

Kurz vor dem Ziel hatte Herrmann sogar noch Chancen auf den Gesamtsieg, 90 Seemeilen vor dem Ziel kollidierte er dann jedoch mit einem Fischerboot. Der 39-Jährige blieb unverletzt, durch den Zwischenfall wurde allerdings sein Boot deutlich beschädigt, unter anderem am Bug und am Foil (Tragflügel). Deshalb konnte er nur noch mit reduzierter Geschwindigkeit weiterfahren. Dadurch verpasste er den erhofften Podiumsplatz und wurde am Donnerstag nach über 80 Tagen und 28.000 Seemeilen Fünfter.

Kollision kurz vor dem Ziel: Hermann widerspricht spanischem Fischer 

Der Darstellung des Kapitäns des spanischen Fischkutters, mit dem er bei der Vendée Globe zusammengestoßen war, hat Herrmann indes widersprochen. In einem Interview der „Süddeutschen Zeitung“ (Freitag) hatte Kapitän Josu Zaldumbide gesagt, er und seine Mannschaft hätten Herrmanns Jacht nicht kommen sehen. „Unser AIS (Automatische Identifikationssystem) hat das Segelboot auch nicht angezeigt, zu keinem Zeitpunkt“, sagte er und betonte, dass das AIS, durch das Schiffe Navigations- und Schiffsdaten austauschen, eingeschaltet gewesen sei.

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Herrmann kollidierte kurz vor dem Ziel mit einem Fischkutter, konnte die Regatta aber mit seiner deutlich beschädigten Jacht noch beenden. 

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Dem widersprach Herrmann am Freitag im „Morgenmagazin“ von ARD und ZDF erneut: „Das war es eindeutig nicht. Das können wir ja sehen im Daten-Log.“

Fischer würden ganz oft das AIS ausschalten. „Kein Vorwurf an irgendjemanden. Das ist wahrscheinlich ganz normal. Die stehen ja auch in Konkurrenz zueinander und man will ja auch nicht immer seine Position verraten“, sagte der Hamburger. „Das war Riesenpech“.

Der 39-Jährige hatte sich schon zuvor ähnlich geäußert. „Das sollte er nicht sagen, verdammt!“, meinte Zaldumbide in der „Süddeutschen Zeitung“ dazu.

Nach erfolgreicher Weltumsegelung: Hamburger Segler für Bundesverdienstkreuz vorgeschlagen

Für seine Leistung bei der Vendée Globe ist Boris Herrmann nun sogar für das Bundesverdienstkreuz vorgeschlagen worden. Einen entsprechenden Antrag hat der Staatsminister im Auswärtigen Amt, Niels Annen (47), bei der Hamburger Staatskanzlei angeregt. Damit sollen Herrmanns „herausragende sportliche Leistung und zugleich seine gesellschaftlichen Anliegen“ gewürdigt werden, sagte der Hamburger SPD-Bundestagsabgeordnete am Freitag der Deutschen Presse-Agentur.

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In den mehr als 80 Tagen auf den Weltmeeren warb der 39-Jährige auch für den Umweltschutz. Schon seit Jahren engagiert sich der gebürtige Oldenburger für den Kampf gegen den Klimawandel und den Schutz der Meere. Er versucht, auch Kinder dafür zu begeistern und sprach während der Regatta über soziale Medien unter anderen mit jungen Menschen aus Deutschland.

Mit Labor an Bord: Herrmann im Kampf gegen den Klimawandel 

Zudem lieferte er auf seiner über 28.000 Seemeilen langen Reise von seiner Jacht „Seaexplorer – Yacht Club de Monaco“ aus mit einem bordeigenen Labor wissenschaftlichen Einrichtungen wie dem Geomar Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung in Kiel und dem Max-Planck-Institut umfangreiche Daten.

Der Antrag auf das Bundesverdienstkreuz muss nun erst einmal geprüft werden. Annen ist selbst von Kindheit an begeisterter Segler. „Daher habe ich auch die dramatische Regatta intensiv verfolgt“, sagte er. Zuerst hatte das „Hamburger Abendblatt“ über Annens Vorstoß berichtet. (hb/dpa)

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