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  • In der Nacht zum Sonntag gab es in der Stuttgarter City Ausschreitungen und Plünderungen.
  • Foto: dpa

Knall in der Union: Nach Stuttgart-Randale: Hamburger Politiker attackiert CSU-Mann

Die Ausschreitungen in Stuttgart sorgen jetzt für einen Knall in der Union! Der Hamburger CDU-Politiker Jonas Timm rechnet mit dem Bundestagsabgeordneten Stefan Müller (CSU) ab. Der Grund: Eine Äußerung in den sozialen Netzwerken.

Dort hatte der Parlamentarischer Geschäftsführer der CSU-Landesgruppe im Deutschen Bundestag die Gewaltexzesse in Baden-Württemberg verurteilt – aber offensichtlich nicht die richtigen Worte gefunden.

Stuttgart: CSU-Politiker Müller attackiert Migranten

„Wir haben in Deutschland ein Problem mit Migranten, die keinerlei Respekt vor der Polizei haben“, so Müller.

„Angestachelt von den Rassismus-Diskussionen der letzten Wochen fühlen sie sich als Opfer und enthemmt durch Alkohol und Drogen entlädt sich der Hass auf Polizisten“, sagt er – und erhält dafür in den sozialen Netzwerken eine Breitseite von Jonas Timm.

Stuttgart-Aussage: Hamburger CDU-Mann „schämt sich“

„Ich schäme mich als Parteifreund für Ihre Zeilen in Grund und Boden“, so das Mitglied der Altonaer CDU-Fraktion. So eine „auf billigen Pauschalisierungen fußende Polemik“ sei weder des Amtes noch dem christlichen „C“ in CSU würdig.

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Die Wortwahl charakterisiere implizit jeden Migranten als potenziellen Straftäter. „Sie verzichten bewusst auf jegliche Form der Differenzierung und besitzen tatsächlich die Chuzpe, auch noch eine ‚Anstachelung durch die Rassismus-Diskussionen der letzten Wochen‘ sowie eine damit vermeintlich in Verbindung stehende Opferrolle, in der sich die Menschen angeblich wägen, anzuführen“, so Timm.

Stuttgart: Zuwanderer und deren Kinder werden beleidigt

Statt auf Dialog mit den Zuwanderern und deren Kindeskindern zu setzen, würde Müller diese in doppelter Hinsicht beleidigen. „Sie setzen sie pauschal gleich mit den in Stuttgart marodierenden Idioten und sprechen Ihnen zudem noch das Recht ab, den von Ihnen nun selbst wiedergegebenen omnipräsenten Rassismus in ihrem Alltag zu thematisieren“, so Timm.

Dafür gebe es lediglich Applaus aus den „zwielichtigen Ecken des Internets und von den Ressentiment-geschwängerten Stammtischen der Republik“.

Hamburger CDU-Mann erklärt seine Kritik

Jonas Timm ist Mitglied der Bezirksfraktion in Altona.

Jonas Timm ist Mitglied der Bezirksfraktion in Altona.

Foto:

HFR

Es sind deutliche Worte des Hamburgers. Im Gespräch mit der MOPO erklärt er, warum er diese Zeilen geschrieben hat. „Ein Drittel der Einwohner in Hamburg haben eine Migrationsgeschichte. Ich sehe mich als Christdemokrat deshalb in der Verantwortung, diese Menschen in Schutz zu nehmen und jeglicher Pauschalisierung mit Vehemenz entgegenzustellen“, so Timm.

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Zum Hintergrund: In der Nacht zum Sonntag waren Hunderte Menschen durch die zentrale Einkaufsstraße Stuttgarts gezogen, sie hatten Schaufenster zerstört und Geschäfte geplündert. Nach Angaben der Polizei waren 400 bis 500 Menschen an der Randale beteiligt. Unter den 24 vorläufig festgenommenen Personen fanden sich sowohl Personen mit als auch ohne Migrationshintergrund.

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