Klima-Protest in Hamburg: Deutlich weniger Teilnehmer als erwartet
„Klimagerechtigkeit geht nur zusammen“, „Our future is in our hands“, „Go Fossilfree for Peace!“: Am Freitag rief die Organisation „Fridays for Future“ erneut zum globalen Klimastreik in Hamburg auf. Erwartet wurden von der Bewegung im Vorfeld 20.000 Teilnehmer, am Ende waren es allerdings deutlich weniger. Was auffällt: Die Schätzungen der Teilnehmerzahl gingen bei Organisation und Polizei wieder einmal weit auseinander.
Seit 4 Uhr morgens werkelten die Klimaaktivisten in der Willy-Brandt-Straße, um die große Bühne rechtzeitig aufzubauen. Kurz vor dem offiziellen Beginn um 12 Uhr hatten sich dann schon tausende Teilnehmer am Startpunkt in der Hamburger Altstadt versammelt. Darunter viele Eltern mit ihren Kindern.
Klimademo in Hamburg: Viele Eltern mit Kindern dabei
„Klimagerechtigkeit geht nur zusammen“, „Our future is in our hands“, „Go Fossilfree for Peace!“: Am Freitag rief die Organisation „Fridays for Future“ erneut zum globalen Klimastreik in Hamburg auf. Erwartet wurden von der Bewegung im Vorfeld 20.000 Teilnehmer, am Ende waren es allerdings deutlich weniger. Was auffällt: Die Schätzungen der Teilnehmerzahl gingen bei Organisation und Polizei wieder einmal weit auseinander.
Seit 4 Uhr morgens werkelten die Klimaaktivisten in der Willy-Brandt-Straße, um die große Bühne rechtzeitig aufzubauen. Kurz vor dem offiziellen Beginn um 12 Uhr hatten sich dann schon tausende Teilnehmer am Startpunkt in der Hamburger Altstadt versammelt. Darunter viele Eltern mit ihren Kindern.
Klimademo in Hamburg: Viele Eltern mit Kindern dabei
„Ich will, dass meine Kinder in Frieden und ohne Angst vor ihrer Zukunft aufwachsen“, sagte Michi B. die zusammen mit ihrer fünfjährigen Tochter Loulou zur großen Hamburger Demo gekommen war. „Der Klimawandel ist bei uns zu Hause auch immer mal wieder Thema. Ich wünsche mir nichts mehr als eine sichere Zukunft, die nicht durch eine Klimakatastrophe zerstört wird.“

Viele Teilnehmer trugen Plakate mit „Peace-Zeichen“ oder waren in Blau-Gelb gekleidet, um ihre Solidarität mit der Ukraine auszudrücken. Auch bei der Auftaktkundgebung wurde der Krieg thematisiert. Tenor: Frieden und Krieg bedingen sich wechselseitig. Redner forderten einen schnelleren Ausstieg aus den fossilen Energien und ein Ende des rohstofffinanzierten Krieges in der Ukraine. „In einem Krieg, der maßgeblich durch unsere Importe finanziert wird, darf man sich auch hierzulande nicht unschuldig fühlen“, sagte FFF-Aktivistin Annika Rittmann auf der Bühne in der Willy-Brandt-Straße.
Klimademo in Hamburg: Weniger Teilnehmer als erwartet
Um kurz nach 13 Uhr setzte sich der Zug dann in Bewegung. „Power to the People!“, riefen die Demonstranten , während sie sich mit einem Banner vorneweg in Richtung Lombardsbrücke bewegten. Trotz strahlendem Sonnenschein erschienen allerdings deutlich weniger Teilnehmer als von „Fridays for Future“ vorher erwartet. Die Organisation sprach von 12.000 Demonstranten, erwartet worden waren 20.000. Noch weniger Teilnehmer schätzte die Polizei, die gegenüber der MOPO lediglich 3500 Personen vermeldete. Schon bei der vergangenen Demo hatte es zwischen den Aktivisten und der Polizei im Hinblick auf die veröffentlichte Teilnehmerzahl Unstimmigkeiten gegeben.
12.000 Menschen in Hamburg auf der Straße für Klimagerechtigkeit! pic.twitter.com/L02T6Oqlhn
— Fridays for Future Hamburg ⚓️ (@fff_hamburg) March 25, 2022
„Klimaschutz und Frieden gehören für mich zusammen“, sagt Silke R., die zusammen mit Susanne P. zur Demo gekommen ist. Beide haben zu Hause kleine Kinder. „Ich habe Hoffnung, dass alles gut wird, weil keine Hoffnung mehr zu haben, das geht nicht“, sagt sie. „Die Menschen haben schon so viel überwunden, humanitäre Katastrophen, Krisen und Kriege.“

Auch Klimaforscher Mojib Latif sprach auf seiner Eröffnungsrede viel von Hoffnung. „Seit es Fridays for Future gibt, hat sich bereits viel bewegt“, sagte er. „Beim letzten Bundestagswahlkampf war die Klimakatastrophe großes Thema.“

Dann kam auch er auf den Krieg zu sprechen. „Es ist unsere Verantwortung, den Menschen eine Stimme zu geben, die momentan keine Stimme haben, wie den Menschen in der Ukraine. „Wir müssen es schaffen, von liebgewonnenen Gewohnheiten Abschied zu nehmen. Wir erzeugen Energie wie Steinzeitmenschen, indem wir Dinge verbrennen. Und wir schaffen es nicht, die Wende hinzubekommen.“
Wegen der Kundgebung und des Bühnenauf- und -abbaus war die Willy-Brandt-Straße als wichtige Ost-West-Verbindung den ganzen Tag gesperrt. Während der Demonstration kam es zu Verkehrsbehinderungen. Die Polizei hatte vorsorglich empfohlen, den betroffenen Bereich weiträumig zu umfahren oder auf S- und U-Bahn umzusteigen.
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Zum zehnten globalen Klimastreik gingen nach Angaben der Klimabewegung überall auf der Welt Menschen für Klimagerechtigkeit und Frieden auf die Straße – von Taiwan über Nigeria bis nach Australien. Allein in Deutschland sollten an 240 Orten Aktionen stattfinden.