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Klimakiller Kreuzfahrt?: Aida, Tui & Co.: Die Reedereien im Umwelt-Ranking

Das Thema Nachhaltigkeit ist auch in der Kreuzfahrtbranche angekommen – bis 2050 sollen die schwimmenden Hotels emissionsfrei über die Ozeane tuckern. Doch von diesem Ziel sind die Reedereien noch sehr weit entfernt – das ist das Ergebnis des Kreuzfahrtrankings 2020, das der Naturschutzbund NABU erstellt hat.

Für die Rangliste hat die Organisation die größten Kreuzfahrt-Anbieter auf dem europäischen Markt zu ihren Klimaschutzmaßnahmen befragt: Wird auf Schweröl verzichtet? Nutzen die Schiffe Landstrom? Werden Rußpartikel aus den Abgasen gefiltert? Anhand dieser und weiterer Kriterien wurde die Reihenfolge erstellt.

Das Kreuzfahrt-Ranking des NABU

Welche Reederei ist beim Klimaschutz am weitesten? Das Kreuzfahrt-Ranking des NABU verrät’s.

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Reederei Ponant auf Platz eins im Nabu-Kreuzfahrt-Ranking

Auf Platz steht die Reederei Ponant, die die Klimaschutzmaßnahmen zu fast 90 Prozent erfüllt. Dahinter liegt mit etwas mehr als 70 Prozent Aida. Mit jeweils rund 60 Prozent landen die Anbieter Hurtigruten, Hapag-Lloyd und MSC Crocière auf den Plätzen drei bis fünf.

Die letzten drei Plätze im Ranking teilen sich Reedereien, deren Fortschritt bei den Maßnahmen zur kurzfristigen Emissionsminderung bei null Prozent liegt: Viking Ocean Cruises, Norwegian Cruise Lines und Phönix Reisen.

Aida, Hurtigruten, Hapag-Lloyd, MSC unter den klimafreundlicheren Reedereien

Insgesamt ist das Ergebnis der NABU-Studie ernüchternd: Der Branche läuft die Zeit davon, um die Vorgaben des Pariser Klimaschutzabkommens zu erfüllen und bis 2050 vollständig emissionsfrei unterwegs zu sein.

Neun von fünfzehn Anbietern bekennen sich in der Studie zwar zu den Pariser Klimazielen. Eine nachvollziehbare Strategie, wie die Ziele erreicht werden können, können die Reedereien aber nicht nennen.

Emissionsfreie Kreuzfahrten: NABU hat Konzept für Luxusliner

Die Umweltschützer hingegen präsentieren in einer Mitteilung zur Studie einen konkreten dreistufigen Fahrplan für die Branche. Demnach müsse innerhalb der kommenden drei Jahre komplett auf Schweröl verzichtet und in den Häfen voll auf Landstrom gesetzt werden. Bis 2030 müsse das erste emissionsfreie Schiff in Betrieb gehen und ein Null-Emissionsstandard für sämtliche Neubauten greifen. Auch die Nachrüstung der Bestandsflotte mit entsprechenden Technologien müsse vorangetrieben werden. Dann blieben laut NABU noch 20 Jahre, um bis zur Mitte des Jahrhunderts vollständig emissionsfrei unterwegs zu sein.

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„Mit Blick auf die durch das Corona-Virus bedingte Krise der Branche sollten keine bereits in Aussicht gestellten Investitionen in den Klimaschutz zurückgestellt werden“, fordert der NABU in der Mitteilung. Auch die Politik müsse eingreifen: Umwelt- und Klimaschutzauflagen sollten zur Voraussetzung für staatliche Hilfen werden. (mp)

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