Kleine Schleuse, große Wirkung: Hier wird Hamburg vor dem Hochwasser bewahrt
Überflutete Straßen, evakuierte Feriensiedlungen und nicht enden wollende Regengüsse: Das Hochwasser hat viele Teile Niedersachsens fest im Griff. Doch während Ems, Hunte, Weser und Aller über die höchsten Pegel steigen, ist die Lage in Hamburg viel entspannter. Wie die Hansestadt das anstellt – und was eine Brücke am Rathaus damit zu tun hat.
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Überflutete Straßen, evakuierte Feriensiedlungen und nicht enden wollende Regengüsse: Das Hochwasser hat viele Teile Niedersachsens fest im Griff. Doch während Ems, Hunte, Weser und Aller über die höchsten Pegel steigen, ist die Lage in Hamburg viel entspannter. Wie die Hansestadt das anstellt – und was eine Brücke am Rathaus damit zu tun hat.
In sechs niedersächsischen Landkreisen war die Hochwasserlage am Donnerstag weiter kritisch. Infolge der massiven Regengüsse mussten Straßen gesperrt, Sandsäcke zur Deichaufschüttung geschleppt und überschwemmte Campingplätze geräumt werden. Auch im Süden von Sachsen-Anhalt, im Norden Thüringens und in Teilen Nordrhein-Westfalens bleibt die Situation angespannt.
Schleusensystem schützt Hamburg vor Überflutung
Außer dem anhaltenden Nass von oben und den schaurigen Nachrichten bekommt man in Hamburg nicht so viel davon mit. Zwar werden von kleineren Flüssen auch hier steigende Pegel gemeldet, großflächige Überflutungen gibt es aber keine.
Grund dafür sind unter anderem die Schleusensysteme der Hansestadt. Wer in den letzten Tagen aufmerksam über die Schleusenbrücke neben dem Rathaus gelaufen ist, wird festgestellt haben, dass dort gerade zwei Tore statt wie sonst nur eines geöffnet sind.
Schleuse am Rathaus entwässert „Großteil Hamburgs“
„Grundsätzlich wird die Schleuse geöffnet, wenn der Außenwasserstand in der Tideelbe niedriger ist als in der Binnenalster. Damit wird das Einzugsgebiet der Alster mit einer Fläche von 588 Quadratkilometern und damit der Großteil Hamburgs entwässert“, erklärt Renate Pinzke von der Umweltbehörde, die unter anderem für die Schleusen in Hamburg verantwortlich ist.
Die Rathausschleuse ist eine von zwei Alsterschleusen in der Innenstadt und trennt die Kleine Alster vom Alsterfleet. Sie ist hauptsächlich dafür da, Schiffe, vor allem Barkassen, von der einen auf die andere Seite zu befördern. Nachts gleicht sie die Pegelunterschiede zwischen Elbe und Alster aus: Sprich, sie lässt überflüssiges Wasser von der Alster in die Elbe.
Innenbehörde: Von einem Katastrophenfall weit entfernt
„Die Alsterschleusen werden geöffnet, wenn große Wassermengen im Alstersystem anfallen, wie derzeit durch den Dauerregen“, erklärt Pinzke weiter. Und die drei Pumpen des Alsterschöpfwerks können auch Wasser von der Alster in die Elbe befördern, wenn die eigentlich schon einen relativ hohen Pegelstand hat.
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Das Pumpsystem schützt Hamburg bis zur Staustufe Geesthacht ziemlich gut vor dem Wasser. Hier wurde auch das verheerende Elbehochwasser im Jahr 2002 aufgehalten. In Hamburg bleibt die Lage also erstmal stabil, sagt auch der Sprecher der Innenbehörde: „Wir werden involviert, sobald ein Katastrophenfall eintritt.“ Und davon sind wir noch weit entfernt.“