Model-Star (13) in Hamburger Luxus-Laden: Darf’s ein Kinderkleid für 2000 Euro sein?
Die Sonne scheint durch die großen Schaufenster. Im Laden: alles beige. An den Kleiderbügeln hängen teure Pullover, Hemden und Kleider – im Miniaturformat: In der Luxus-Boutique „Petite Poupette“ gibt es ausschließlich Kinderkleidung von Gucci und Co. zu kaufen. Jetzt fand hier eine Modenschau statt, um die noble Ware zu präsentieren. Der Stargast auf dem Event: Bella Alexandra. Die 13-Jährige aus Monaco ist ein gefragtes Kindermodel, reist um die ganze Welt und hat schon in einem Blockbuster mitgespielt. Was macht so ein Leben mit einem Kind?
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Die Sonne scheint durch die großen Schaufenster. Im Laden: alles beige. An den Kleiderbügeln hängen teure Pullover, Hemden und Kleider – im Miniaturformat: In der Luxus-Boutique „Petite Poupette“ gibt es ausschließlich Kinderkleidung von Gucci und Co. zu kaufen. Jetzt fand hier eine Modenschau statt, um die noble Ware zu präsentieren. Der Stargast auf dem Event: Bella Alexandra. Die 13-Jährige aus Monaco ist ein gefragtes Kindermodel, reist um die ganze Welt und hat schon in einem Blockbuster mitgespielt. Was macht so ein Leben mit einem Kind?
Krise? Ist anderswo. In dieser Boutique können Wohlhabende Markenkleidung für ihre Kinder kaufen: Eine Collegejacke von Givenchy für rund 400 Euro. Das teuerste Kleid kostet 2100 Euro. Eine Gucci-Schirmmütze, 290 Euro, knapp im Wert eines Monatssatzes Kinder-Bürgergeld also. Wer kauft so etwas? Laut Ladenbesitzer Paul Herrdum (31) kommen ganz unterschiedliche Kunden: reiche Hamburger, reiche Touristen aus Saudi-Arabien. Divers in der Herkunft quasi, nicht im sozialen Status.
Bella Alexandra ist der Star auf Modenschau in Hamburg
Die Boutique sieht aus wie aus einem Design-Katalog. Am Rand steht ein „Spielesofa“. Die Eltern shoppen, die Kinder sind beschäftigt. Wenige Stunden später findet in „Petite Poupette“ eine Modenschau statt – mit Stargast Bella Alexandra. Sie ist extra für dieses Event nach Hamburg eingeflogen worden.
Eine weite Reise liegt hinter ihr: Die gebürtige Südafrikanerin flog von Mauritius nach London, von dort aus weiter nach Monaco – und dann ging es nach Hamburg. Sie hat wenig geschlafen, doch als sie vormittags in der Luxus-Kindermoden-Boutique „Petite Poupette“ am Neuen Wall in der Neustadt steht, schaut sie einen an wie ein Profi: die Augen strahlend, das Lächeln breit.
Mit neun Jahren hat sie mit dem Modeln begonnen. Sie bewarb sich mit einem Video und wurde prompt zur London Fashion Week eingeladen. In einer Umkleidekabine entdeckte sie der Stylist Eugen Chakhnovitch. Inzwischen stand sie für die Marke Karl Lagerfeld vor der Kamera, war in der „Vogue“ zu sehen.
Es gibt einen seltsamen Luxus-Boom in diesen Zeiten. Turnschuhe, Markenkleidung – das ist für viele junge Menschen schon lange wichtig. Nur die Preise, die erreichen heute irritierend hohes Niveau.
In den sozialen Medien werden für die Vermarktung die Grundlagen gelegt. Und Bella ist dort eine Macht. Täglich postet die 13-Jährige dort Fotos von sich und ihren Reisen: Bella in Cannes, Bella in Paris, Bella in Madrid – knapp 230.000 Menschen folgen ihrem Profil. In den Kommentaren schreiben Fans „Mein Lieblingsmensch“ und „Ich liebe dich“.
„Ich habe einige Freunde in der Entertainment-Industrie“
Bella Alexandra wirkt nicht, als wäre sie erst 13 Jahre alt. Selbstsicher ist sie. Als der MOPO-Fotograf Bilder von Bella macht, wirft sie sich in Pose. Jeden Tag zur Schule zu gehen und nachmittags Fahrrad fahren? Das sei ihr zu langweilig. Freunde habe sie trotzdem. „In Monaco und auch in der Entertainment-Industrie – die treffe ich dann auf den Events immer wieder“, sagt sie.
Es ist fast, als stünde hier in der beigefarbenen Bubble die Welt still. Kein Krieg zu spüren. Kein Schmerz. Keine Sorgen.
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Bellas Vater arbeitet als Privatjet-Makler. Die Mutter ist Unternehmensberaterin. Sie begleiten ihre Tochter um die Welt. Eine Jetset-Familie wie aus der Reality-Show. „Das sind Familienreisen für uns“, sagt der 44-jährige Schwede. „Und wir versuchen immer, dass Bella zwischen ihren Terminen mehrere Tage Freizeit hat.“
Und wo führt das alles hin? In Zukunft will Bella Alexandra auf Fashion Weeks laufen, in weiteren Filmen mitspielen, einen Song veröffentlichen und vielleicht ein eigenes Unternehmen aufbauen. Dieses Leben – es sei ihr Traum, sagt Bella. Ob sie nicht doch manchmal ein „normales Mädchen“ sein wolle? „Nein“, sagt sie schlicht und lächelt.