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  • Foto: dpa

Kinder, Kranke, Familien: Hamburg holt die meisten Flüchtlinge aus Moria

Die verheerenden Brände im Flüchtlingslager in Moria liegen sechs Wochen zurück. Doch noch immer wird in Europa um die Aufnahme der Flüchtlinge gefeilscht. Dabei sind Hamburg und andere Kommunen bereit, sofort Menschen aufzunehmen. Die Hansestadt holt jetzt sogar die meisten Geflüchteten, gemessen an der Größe des Bundeslandes!

Schon jetzt sind 16 unbegleitete minderjährige Kinder aus Moria in der Hansestadt untergebracht. Aufgenommen wurden gerade auch vier weitere Kinder, die dringend behandelt werden müssen, mit ihren Kernfamilien.

Hamburg: Flüchtlinge aus Moria kommen endlich

Ein weiterer Flug mit zwei Familien ist laut Innenbehörde für diese Woche geplant. Insgesamt sind damit bisher 44 Geflüchtete aus Moria in der Stadt angekommen.

Außerdem wird Hamburg 209 weitere Geflüchtete aus Moria aufnehmen. Innensenator Andy Grote (SPD) hatte zuvor mehrfach signalisiert, dass Hamburg bis zu 500 Menschen aufnehmen könnte.

Innenbehörde: Hamburg muss sich nach Bund richten

Das scheitert nun zunächst daran, dass das Bundesinnenministerium bisher nur 1.553 Menschen aus dem abgebrannten Lager aufnehmen will. Und Hamburg und weitere Kommunen Flüchtlinge nicht eigenständig ins Land holen können.

Innensenator Andy Grote ist über die 209 Menschen froh, denen Hamburg jetzt schon mal helfen kann: „Hamburg hat in dieser Notsituation von Anfang an schnelle und umfangreiche Hilfe angeboten und ich bin froh, dass sich unsere Aufnahmebereitschaft in der Verteilung widerspiegelt.“

Andy Grote: Sind bereit, mehr aufzunehmen

Hamburg nehme im Verhältnis zur Bevölkerungszahl die meisten Geflüchteten aus Griechenland auf. Grote: „Und wir sind selbstverständlich weiterhin bereit, an Aufnahmeprogrammen mitzuwirken.“ Gemessen an der Bevölkerungszahl beweist Hamburg hier das größte Engagement unter allen Bundesländern. Nur das große NRW nimmt laut Innenbehörde noch mehr Geflüchtete aus Moria auf.

Auf Lesbos: September Großbrand in Moria

Mitte September waren auf Lesbos rund 13.000 Menschen durch den Brand in Moria obdachlos geworden. Dutzende deutsche Städte und Gemeinden erklärten sich danach bereit, schnell zu helfen und mehr Geflüchtete aufzunehmen, als ihnen aktuell zugewiesen werden.

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Die Bundesregierung hatte nach einigem Hin und Her zugesagt, 1.500 Menschen aus Moria aufzunehmen. Aber nicht mehr. Wie auch Angela Merkel jetzt nach einer Videokonferenz mit Bürgermeistern und dem Städte- und Gemeindebund erneut betonte. Es werde eine „europäische Lösung“ angestrebt.

Dabei wären aktuell 200 Kommunen bereit, sehr hilfebedürftige Menschen aus dem Lager aufzunehmen. Insbesondere da auch die Berichte aus dem neuen Lager auf Lesbos dramatisch klingen.

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