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Kinder in Horror-Heimen gequält: Hamburger Ballin-Stiftung entschuldigt sich

Sie berichten über Essenszwang, Erniedrigungen, drastische Strafen: Zehntausende Stadtkinder wurden zwischen den 50er und den 90er Jahren zur „Erholung“ an die See oder in die Berge geschickt. Einige der „Verschickungskinder“ berichten noch Jahrzehnte später von traumatischen Erlebnissen in den Heimen. Jetzt hat sich der Vorstand der Rudolf-Ballin-Stiftung bei Betroffenen aus Hamburg für das erlittene Leid entschuldigt. 

Nachdem einstige „Verschickungskinder“ im vergangenen Jahr die Vorwürfe gegen zahlreiche Träger von Kinderheimen öffentlich gemacht haben, geriet auch die renommierte Hamburger Rudolf-Ballin-Stiftung in den Fokus. Die Stiftung hat in den vergangenen Jahrzehnten mehrere Kinderheime betrieben, unter anderem im Wyk auf Föhr und in Lüneburg.

Kinderverschickung: Ballinstiftung entschuldigt sich

Zwei Betroffene aus Hamburg haben sich an die Stiftung gewendet, wie aus einer Senatsanfrage der CDU hervorgeht. Deren Schilderungen beziehen sich demnach auf Aufenthalte in Wyk auf Föhr im Jahr 1967 sowie im Kinderheim Linden-Au in Lüneburg im Jahr 1954. Beide Ex-Verschickungskinder beschreiben, dass sie zum Essen gezwungen wurden, schildern Gruppenzwang und Erniedrigungen vor der Gruppe. „Der geschäftsführende Vorstand der Rudolf-Ballin-Stiftung e.V. hat sich bei den beiden namentlich bekannten Betroffenen für das erfahrene Leid entschuldigt“, heißt es in der Senatsantwort.

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Historische Postkarte des Kinderkurheims „Haus Beneke“ in Wyk auf Föhr, in das viele Hamburger Kinder geschickt wurden.

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Hamburger Verschickungskinder: Das sind die Zahlen

Wie viele Hamburger Kinder über die Jahrzehnte an Kinderverschickungen teilnahmen, ist nicht mehr nachzuvollziehen. Lediglich aus dem Jahr 1972 liegen Zahlen aus einem Jugendbericht vor. Demnach wurden in jenem Jahr 1.814 Säuglinge und kleine Kinder sowie 2.129 Schülerinnen und Schüler überwiegend in Heimen des Vereins für Kinder- und Jugendgenesungsfürsorge e.V. und der Rudolf-Ballin-Stiftung betreut. Außerdem waren 643 Kinder in anderen ärztlich geleiteten Spezialkliniken oder Heimen aufgenommen.

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