Bei Unfall: Hamburger Terror-Aussteigerin rettet Kind das Leben
Blind vor Liebe folgte Elina Fritzler ihrem damaligen Freund in den Terror-Krieg. Später erkannte die Hamburgerin die Sinnlosigkeit ihres Handelns, floh zurück nach Hamburg. Nach einer Haftstrafe wurde sie Pflegerin – und rettete nun einem Kleinkind das Leben. Die Polizei bedankte sich bei ihr.
Fritzler, heute 32 Jahre alt, blickt mit Schrecken auf ihre Vergangenheit zurück. Mitte der 2000er Jahre lernte sie Serkan E. kennen. Der polizeibekannte Mann bezirzte die Frau.
Sie konvertierte für ihn zum Islam. Als ihm wegen Schüssen auf eine Unterweltgröße eine Haftstrafe drohte, überredete er sie, mit ihm über die Türkei nach Syrien zu flüchten und sich dort der Terror-Miliz Islamischer Staat (IS) anzuschließen.
Blind vor Liebe folgte Elina Fritzler ihrem damaligen Freund in den Terror-Krieg. Später erkannte die Hamburgerin die Sinnlosigkeit ihres Handelns, floh zurück nach Hamburg. Nach einer Haftstrafe wurde sie Pflegerin – und rettete nun einem Kleinkind das Leben. Die Polizei bedankte sich bei ihr.
Fritzler, heute 32 Jahre alt, blickt mit Schrecken auf ihre Vergangenheit zurück. Mitte der 2000er Jahre lernte sie Serkan E. kennen. Der polizeibekannte Mann bezirzte die Frau.
Sie konvertierte für ihn zum Islam. Als ihm wegen Schüssen auf eine Unterweltgröße eine Haftstrafe drohte, überredete er sie, mit ihm über die Türkei nach Syrien zu flüchten und sich dort der Terror-Miliz Islamischer Staat (IS) anzuschließen.
Hamburgerin auf Fahndungsliste und im Visier des FBI
Kurz darauf wurde sie schwanger, brachte einen Sohn zur Welt. Als Serkan E. im Kampf fiel, wurde sie mit einem neuen Mann verheiratet. Auch mit ihm bekam sie einen Sohn.
Selbst der Tod ihres ersten Mannes brachte sie nicht von ihrem Fanatismus ab. Mit einer Kalaschnikow in den Händen versuchte Fritzler ihre Freundinnen in Hamburg in Videobotschaften zu überzeugen, ihr in eine bessere Welt zu folgen und die „Ungläubigen“ zu bekämpfen. Sie stand auf der Liste der meist gesuchten Frauen, sogar das FBI fahndete nach ihr.
Als jedoch die Türkei in Syrien einmarschierte und Fritzler in einem Gefangenenlager inhaftiert wurde, erkannte sie ihre Fehler und wollte nur noch eins: aussteigen und nach Hamburg zurück. Ihre Mutter kämpfte zusammen mit der Rechtsanwältin Ina Franck für eine Rückkehr.
2019 flüchtete Fritzler bei einem Bombardement aus dem Lager und erreichte die Türkei. Von dort wurde sie abgeschoben und landete mit ihren Söhnen in Hamburg. Bei ihrer Ankunft in Fuhlsbüttel wurde sie festgenommen. Es folgten eine Verurteilung und eine Haftstrafe, die später zu Bewährung ausgesetzt wurde.

Elina Fritzler zog nach Allermöhe, startete eine Ausbildung zur Pflegerin, die jetzt gerade abgeschlossen hat. Das dort erlernte Wissen setzte sie bereits ein, als sie am 7. August in Allermöhe zufällig auf einen Unfall aufmerksam wurde. „Ich kam gerade von meinem Ausbildungsplatz, als ich ein blutendes Kind (2) und ein zerbeultes Auto auf dem Sophie-Schoop-Weg entdeckte“, berichtet sie.

Sofort hielt sie mit ihrem Wagen an und versorgte das angefahrene und schwerverletzte Kleinkind, noch bevor Rettungswagen und Notarzt eintrafen. Das Kind war bewusstlos und blau angelaufen, es hatte seine Zunge verschluckt. Die Hamburgerin machte seine Atemwege frei und brachte das Kind in eine aufrechte Position, um das Atmen zu erleichtern.
Diese Erstmaßnahmen haben nach Einschätzung der Rettungskräfte dem Jungen das Leben gerettet. Noch befindet er sich in der Reha, wird aber seiner Mutter zufolge voraussichtlich keine Folgen der Kopfverletzungen davontragen. Die Leiterin des Polizeireviers in Bergedorf sprach Fritzler ihren Dank aus.
Rechtsanwältin Ina Franck kämpfte für Fritzlers Rückkehr
Rechtsanwältin Franck überrascht die Rettungstat der Terror-Aussteigerin nicht. „Seitdem sie die Sinnlosigkeit erkannt hatte, für einen Islamischen Staat zu kämpfen, hat meine Mandantin begonnen, sich für das Allgemeinwohl einzusetzen. Wann immer sie auf Notsituationen im Alltag aufmerksam wird, versucht sie sofort zu helfen. Sie will Dankbarkeit für ihre Rettung aus Syrien zeigen.“
Elina Fritzler sagt: „Ich bin froh, dank des Wissen meiner Ausbildung geholfen haben zu können. Ich fände es wichtig, dass alle Eltern einen Erste-Hilfe-Kurs besuchen um ihren Kindern im Notfall helfen zu können.”