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Kiez-Akteur Odin Janoske-Kizildag (54) kandidiert für den Bundestag.
  • Kiez-Akteur Odin Janoske-Kizildag (54) kandidiert für den Bundestag und tritt dabei gegen Bezirksamtsleiter Falko Droßmann (SPD) an.
  • Foto: Marius Röer

Warum der „Dollhouse“-Gründer in den Bundestag will

Er ist ein bekannter Akteur auf dem Kiez: Odin Janoske-Kizildag (54) erfand das „Dollhouse“ und die „99 Cent Bar“. Er verbrachte schon Nächte mit Metallica und Guns n‘ Roses. Nun will er die Kiez-Gastronomen im Bundestag vertreten und der Kulturbranche eine Stimme verleihen – und tritt bei der Bundestagswahl als parteiloser Direktkandidat im Bezirk Mitte an. Die MOPO hat mit ihm über sein Vorhaben gesprochen.

Kaum eine Branche leidet seit Beginn der Pandemie stärker als die Kulturbranche. Seit rund eineinhalb Jahren sind die Clubs geschlossen. Aufgrund von strengen Auflagen tun sich auch Bars und Restaurants schwer. Club- und Barbesitzer:innen sowie Veranstalter:innen fühlen sich von der Politik im Stich gelassen. Kiez-Gastronom Odin Janoske-Kizildag möchte einen Sitz im Bundestag, um etwas an der Situation zu ändern.

„Ich bin der einzige Hamburger, der parteilos kandidiert. Das klingt erstmal nach ,Mission Impossible‘. Aber den Kampf nehme ich jetzt an. Ich werde der erste sein, der das schafft. Ich sehe mich als ein Herausforderer“, sagt Odin Janoske-Kizildag im Gespräch mit der MOPO.

Hamburger Kiez-Wirt kandidiert für den Bundestag

Der 54-Jährige hat drei politische Anliegen. „Zum einen müssen wir als Gesellschaft lernen, mit dem Virus umzugehen. Es muss nun in Hygienekonzepte der Clubs und Bars vertraut werden. Clubs, Bars und Restaurants müssen endlich als Kulturbranche angesehen werden“, sagt Janoske-Kizildag. „Eine Senkung der Mehrwertsteuer könnte schon mal helfen, damit wir zumindest ein bisschen mehr Gewinne generieren können“. Außerdem fordert er, Clubs und Bars zu öffnen. Das Alkoholverbot soll entfallen und die Öffnungszeiten nicht mehr beschränkt werden. Die Hygienekonzepte sehe er dennoch als sinnvoll, diese sollen auch erhalten bleiben.

Odin Janoske-Kizildag (54), Erfinder der „99 Cent Bar“ möchte, dass die Club- und Barkultur einen Platz im Bundestag bekommt. Marius Röer
Odin Janoske-Kizildag (54)
Odin Janoske-Kizildag (54), Erfinder der „99 Cent Bar“ möchte, dass die Club- und Barkultur einen Platz im Bundestag bekommt.

Außerdem kritisiert der Kiez-Wirt den Umgang mit Kindern und Jugendlichen während der Pandemie. „Ich bin selbst Vater und das was mit unseren Kindern gemacht wird, ist unverzeihlich“, sagt er. „Mal können die Kinder in die Schule und mal müssen sie Zuhause betreut werden. Jeder Kinderpsychologe schlägt Alarm. Nur die Politiker machen nichts“, so Janoske-Kizildag. Das liege daran, dass viele der Entscheider in der Politik selbst alle kinderlos seien. „Genau wie in Clubs, Bars und Restaurants müssen Lüftungsanlagen verbaut werden, damit die Kinder auch im Winter in die Schule gehen können, ohne dort ständig lüften zu müssen“, so der 54-Jährige.

„Ich bin ein Betroffener von der Straße“

Odin Janoske-Kizildag sieht zudem eine ausufernde Korruption in der Politik. „Es wird an Masken verdient, Bücher werden gefälscht. Sowas muss bestraft werden“, fordert er. Er kritisiere zwar das politische Vorgehen während der Pandemie, Coronaleugner werde er dadurch aber trotzdem nicht.

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„Das Coronavirus ist eine furchtbare Krankheit, aber die Gesellschaft muss nun lernen damit umzugehen“, sagt Janoske-Kizildag. „Wir müssen zurück in die Normalität“, sagt er. „Ich bin ein Betroffener von der Straße. Ich, meine Kiez-Kollegen und auch Taxifahrer, von denen bereits ein Drittel ihren Job aufgaben, möchten einfach nur gehört werden“.

Die Bundestagswahl findet am 26. September statt. Odin Janoske-Kizildag tritt in Mitte unter anderem gegen den bekannten Bezirksamtsleiter Falko Droßmann (SPD) an, der als Favorit gilt. Für die Grünen geht Manuel Muja ins Rennen.

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