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Holländische Linde am Paulsenplatz wird gefällt
  • Eine alte Holländische Linde am Paulsenplatz wird demnächst gefällt.
  • Foto: Florian Quandt

Kettensägen kreisen: Warum in Altona zwei riesige alte Bäume gefällt werden

Eigentlich ist das Fällen von Bäumen in der Zeit von 1. März bis 30. September laut Bundesnaturschutzgesetz verboten. Denn dann brüten dort Vögel, oder es befinden sich womöglich Bruthöhlen von Fledermäusen oder Eichhörnchenkobel darin. Das Bezirksamt Altona lässt jetzt trotzdem die Kettensägen rotieren. Eine alte Rotbuche wurde bereits entfernt, eine Linde muss demnächst dran glauben.

Laut Bezirksamt ist bei Baumkontrollen eine Holländische Linde auf dem Kinderspielplatz Paulsenplatz (Altona-Altstadt) dadurch aufgefallen, dass der Stamm stark hohl klang. Deshalb müsse der mehr als zehn Meter hohe schöne Baum im Wohngebiet nun gefällt werden.

Altona Altstadt: Zwei große alte Bäume werden gefällt

Aber Bezirkssprecher Mike Schlink betont, man habe es sich nicht leicht gemacht. „Zur genaueren Bestimmung der Grundsicherheit des Baumes wurde die Restwandstärke sowie der Grad der Aushöhlung durch externe Gutachter eingehend mittels einer sogenannten Schalltomographie untersucht.“

Aufgrund der massiven Aushöhlung, der geringen Restwandstärken sowie der mehrfachen Öffnung des Stammquerschnittes sei der Baum akut bruchgefährdet. Nächste Woche soll die Linde nun gefällt werden. Vorher aber müssen Mitarbeiter noch eine artenschutzrechtliche Prüfung durchführen – falls Nester und andere Brutstätten sich darin befinden. Dann würde der Baum womöglich erst einmal nur zum Teil gefällt. Oder die Tiere würden umgesiedelt.

Im Wohlerspark wurde die Rotbuche bereits gefällt. / Florian Quandt
Baumstumpf Altona Altstadt Wohlerspark
Im Wohlerspark wurde diese Rotbuche bereits gefällt, sie hatte einen Pilzbefall.

Eine große Rotbuche ist bereits gefällt worden, und zwar im Wohlerspark (Altona-Altstadt). Bei Kontrollen wurde bei dem Baum südlich der St. Johanniskirche ein fortgeschrittener Befall mit dem Brandkrustenpilz festgestellt.

Die große Rotbuche (Mitte des Fotos) steht schon nicht mehr. Bezirksamt Altona
Rotbuche bei der Johanniskirche Altona
Die große Rotbuche (Mitte des Fotos) steht schon nicht mehr.

Der Brandkrustenpilz befällt laut Bezirksamt Bäume durch Wurzelverletzungen – häufig einige Jahre nach Baumaßnahmen – und löst eine sogenannte Moderfäule aus. Diese bewirkt in dem Baum einen umfassenden Abbau der Zellwände und infolgedessen einen erheblichen Festigkeitsverlust des Holzes. Betroffene Bäume können auch bei geringer Windbelastung plötzlich und ohne Vorwarnung umstürzen. 

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Aufgrund der Bedeutung und des Alters des Baumes sollte eine externe gutachterliche Untersuchung dennoch Möglichkeiten zum Erhalt des Baumes ausloten. Das Gutachten kam jedoch zu dem Ergebnis, dass ein Erhalt des Baumes leider nicht möglich ist und dass die Buche aufgrund akuter Bruchgefahr schnell gefällt werden musste. 

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