Keiner lässt sie von Bord: 40 Schüler sitzen auf Segelschiff fest
Das hatten sich die rund 40 Schüler, die als „Klassenzimmer unter Segeln“ unterwegs sind, sicher anders vorgestellt: Seit etwa einem halben Jahr reisen sie mit dem Seegelschulschiff „Thor Heyerdahl“ an exotische Orte – doch wegen des Coronavirus sehen sie die Küsten der angesteuerten Ziele seit Wochen nur vom Schiff aus, denn der Landgang ist verboten.
Auch wenn die Schüler die hohe See nach der langen Zeit auf dem Seegelschiff sicherlich gewohnt sind, sollte auch ein Gang an Land zwischendurch nicht fehlen. Durch die andauernde Corona-Pandemie ist das jedoch nicht möglich. Wie der NDR berichtet, dürfen die Schüler das Schulschiff seit rund einem Monat nicht mehr verlassen.
Kapitän Woitzek: „Auch für mich eine Sondersituation“
„Egal, wo wir festmachen, wir dürfen keinen Fuß an Land setzen“ erklärt Kapitän Detlev Woitzek im Gespräch mit dem NDR. „Ich bin ja schon eine Zeit lang mit der „Thor Heyerdahl“ beschäftigt – aber das ist für mich auch eine Sondersituation“, sagt der Kapitän.
Auf den Azoren (Portugal) wurden die Schüler dem Bericht zufolge mit Proviant versorgt. Ein Agent vor Ort kümmerte sich um die Besorgung der nötigsten Dinge. Trotz der Umstände sei die Stimmung unter den Schülern meistens gut, wie Schüler Julian Stark berichtet.
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Am 25. April wird die Thor Heyerdahl, die ihren Heimathafen in Hamburg hat, in Kiel erwartet. An dem Tag hätten die Schüler dann 47 Tage auf dem Schiff verbracht, ohne Kontakt zum Festland zu haben.
Ob die Schüler am Zielhafen in Kiel dann endlich das Schiff verlassen dürfen und die Eltern sie abholen können, ist nach NDR-Informationen aktuell noch ungewiss. (maw)