Kein kirchlicher Betreiber gefunden: Krankenhaus Groß-Sand wird privatisiert
Wilhelmsburg –
Die Verhandlungen zwischen dem Erzbistum Hamburg und potentiellen Käufern des Krankenhauses Groß-Sand sind seit Monaten im Gange. Eines hat sich nun offenbar entschieden: Einen kirchlichen Träger wird es nicht geben. Stattdessen soll die Klinik in private Hände fallen.
Wie der NDR berichtet, sind alle verbleibenden Bieter private Krankenhausbetreiber. Damit wäre auch der Vorschlag, dass das UKE die Wilhelmsburger Klinik übernehmen könnte, vom Tisch. Bis Freitag sollen alle Angebote für die Übernahme von Groß-Sand abgegeben sein – dann entscheidet das Erzbistum, an wen es das Krankenhaus verkauft.
Wilhelmsburg: Krankenhaus Groß-Sand wird privatisiert
Was die Privatisierung für die Beschäftigten und für den Stadtteil Wilhelmsburg bedeuten, bleibt offen. Klinik-Mitarbeiter, die das Bündnis „Aktion Krankenhaus Groß-Sand bleibt!“ ins Leben gerufen haben, sowie die Linksfraktion hatten auf eine Übernahme durch das UKE gehofft. Sie fürchten, dass ein privater Träger nur an den lukrativen Abteilungen der Klinik interessiert sein würde. Das könnte die Schließung der anderen Abteilungen zur Folge haben. Im Oktober wurde bereits die Pflegeschule des Krankenhauses geschlossen.
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Das Erzbistum Hamburg unterstützt Groß-Sand seit 2016 mit rund 27 Millionen Euro, da das Krankenhaus defizitäre Jahresabschlüsse schreibt. Seit Monaten habe das Krankenhaus einen monatlichen Zuschussbedarf im sechsstelligen Bereich, hatte Alexander Becker, der Verwaltungsdirektor des Erzbistums Hamburg, erklärt. Dies sei nicht länger tragbar. (mhö)