Greenpeace blockiert russischen Kohlefrachter im Hafen
Die Umweltschutzorganisation Greenpeace hat am Freitag gegen einen Kohleimport aus Russland demonstriert, der in den Hamburger Hafen einlief. Die Aktivist:innen lösten ein großes Polizeiaufgebot inklusive Hubschrauber aus. Die MOPO war vor Ort.
Die Aktivist:innen fingen den russischen Kohlefrachter „Grand T“ mit Schlauchbooten auf der Elbe kurz vor dem Kraftwerk Wedel ab, um in großen gelben Buchstaben die Botschaft „no coal no war“ (Keine Kohle, kein Krieg) an das Schiff zu malen. Gleichzeitig blockierte das Greenpeace-Segelschiff „Beluga 2” den geplanten Anlegeplatz im Hansaport, um den Frachter am Anlegen zu hindern.
- Deutsch (Deutschland)
MOPO+ Abo
für 1,00 €Jetzt sichern!Die ersten 4 Wochen für nur 1 € testen!Unbeschränkter ZugangWeniger Werbung
Danach nur 7,90 € alle 4 Wochen
Wenn Sie E-Paper Kunde sind, betrifft diese Änderung Sie nicht.
Die Umweltschutzorganisation Greenpeace hat am Freitag gegen einen Kohleimport aus Russland demonstriert, der in den Hamburger Hafen einlief. Die Aktivist:innen lösten ein großes Polizeiaufgebot inklusive Hubschrauber aus. Die MOPO war vor Ort.
Die Aktivist:innen fingen den russischen Kohlefrachter „Grand T“ mit Schlauchbooten auf der Elbe kurz vor dem Kraftwerk Wedel ab, um in großen gelben Buchstaben die Botschaft „no coal no war“ (Keine Kohle, kein Krieg) an das Schiff zu malen. Gleichzeitig blockierte das Greenpeace-Segelschiff „Beluga 2” den geplanten Anlegeplatz im Hansaport, um den Frachter am Anlegen zu hindern.
Hamburg: Greenpeace-Aktion gegen Kohleimporte
Die Umweltaktivist:innen wollten damit gegen den Import von fossilen Brennstoffen aus Russland nach Deutschland demonstrieren – im Jahr 2021 waren rund 50 Prozent der hier verbrauchten Steinkohle aus Russland gekommen. „Mit unserer fossilen Abhängigkeit finanzieren wir Putins Krieg in der Ukraine mit“, sagt Marion Tiemann von Greenpeace zur MOPO. Die Protestierenden fordern, dass die Importe von Öl, Kohle und Gas so schnell wie möglich beendet und erneuerbare Energien massiv ausgebaut werden. „Nur so können wir uns aus unserer fossilen Abhängigkeit befreien, Frieden ermöglichen und die Klimakrise abmildern“, sagt Tiemann.
Auch der Greenpeace-Energieexperte Karsten Smid erklärte: „Es kann nicht sein, dass Deutschland ungerührt weiter für Milliarden Euro Kohle aus Russland kauft, während zur gleichen Zeit in der Ukraine Menschen bei Putins Krieg sterben. Falls in einer galoppierenden Klimakrise noch irgendwer einen Grund für einen schnellen Ausstieg aus fossilen Energien braucht, dann liefert Putins Angriffskrieg einen nachdrücklichen.“
Protest im Hamburger Hafen: Großes Polizeiaufgebot zur Stelle
Die Aktivist:innen standen bereits seit den frühen Morgenstunden in den Startlöchern. Die Ankunft des Frachters hatte sich aber immer weiter nach hinten verschoben.
Gegen 16 Uhr passten die zehn Aktivist:innen mit drei Schlauchbooten das einlaufende Schiff ab, ließen es zunächst passieren und näherten sich dann von hinten. Zuvor nahmen sie per Funk Kontakt auf, informierten die Schiffsmannschaft über ihr Vorhaben – und gaben den Hinweis, dass niemand versuchen werde, an Bord zu kommen. Anschließend malten sie den Schriftzug an die Flanke des Frachters. Neben der Botschaft „no coal no war“ hielten sie auch ein Schild mit „Kein Geld für Kriegstreiber“ hoch.
Das könnte Sie auch interessieren: „Ein ökologisches Desaster“: Vernichtendes Urteil zu Hamburgs Schlick-Strategie
Mit ihrer Aktion löste Greenpeace ein großes Polizeiaufgebot aus: Zwei große und mehrere kleine Polizeiboote versuchten, die Aktivist:innen abzudrängen. Auch ein Hubschrauber war zwischenzeitlich vor Ort. Dabei lieferten sich die Polizeiboote und die Aktivist:innen ein Katz-und-Maus-Spiel von einer Seite des Schiffs auf die andere.
Gegen 17.30 Uhr wurde die „Grand T“ schließlich auf Höhe des Airbus-Geländes festgemacht. Wie lange sie dort bleibt, war am Freitagabend noch unklar. Die Aktivist:innen gaben an, weiter vor Ort bleiben zu wollen, um zu versuchen, den Schriftzug auch auf die andere Seite des Schiffes zu malen.