• Foto: Patrick Sun

Kaum zu glauben: Nach 30 Jahren! Baubeginn an der „Heißen Ecke“

St.Pauli –

Damit hat wohl kein St. Paulianer jemals mehr gerechnet: Nach fast 30 Jahren Stillstand an der „Heißen Ecke“, Reeperbahn / Ecke Hein-Hoyer-Straße soll hier nun doch endlich mal ein Hotel gebaut werden. Das hatten in der Vergangenheit schon diverse dubiose Investoren angekündigt. Doch diesmal wurden immerhin schon mal ein Bauzaun aufgestellt und eine Fahrbahn der Hein-Hoyer-Straße abgesperrt. Trotzdem bleiben viele Fragen.

Auf Anfrage teilte das Bezirksamt Mitte mit, dass sowohl die Abrissgenehmigungen für die Gebäude Reeperbahn 78 und 82 sowie die Baugenehmigung für ein Hotel mit 117 Zimmern erteilt worden seien. Im Hotel soll ein Restaurant mit 121 Plätzen und ein Nachtclub für maximal 195 Personen im Untergeschoss entstehen. Highlight des Gebäudes soll eine riesige Medienwand sein.

„Heiße Ecke“ in Hamburg: Wer steckt hinter dem Bauantrag?

Soweit die Aktenlage. Aber wer steckt nun hinter diesem Bauantrag? Eine „Hansische Hotel Reeperbahn GmbH & Co KG“ in Berlin. Als die MOPO dort anrief, meldete sich ein „Herr Lange.“ Der stellte sich als „Manager“ des Hotel-Projekts vor. Nein, weiteres zu seiner Person, seinem Unternehmen und der Finanzierung des Baus wolle er nicht mitteilen. Dann aber folgten markige Worte: „Was ich auf den Tisch bekomme, das setze ich auch um“.

Heiße Ecke 2

Auch diese beiden Gebäude werden für das neue Hotel abgerissen.

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Patrick Sun

Auf die Frage, was er denn schon umgesetzt habe, sagte der Herr Lange: „Dazu möchte ich nichts sagen. Ich arbeite sehr diskret, bin eher so der Mann im Hintergrund“. Ungewöhnlich, die allermeisten Projektentwickler und Bauherren verweisen stolz auf die Bauten, die sie schon realisiert haben. 

„Heiße Ecke“ auf St. Pauli: Der Bauzaun steht schon mal

Auf die Frage, was man denn nun über das Projekt schreiben solle, schlug der Herr Lange vor: „Paukenschlag! Firma gibt bekannt: Die Heiße Ecke wird bebaut!“ 

Heiße Ecke 3

So soll das Hotel einmal aussehen.

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Patrick Sun

Eines muss man Herrn Lange lassen, er hat immerhin schon mal angefangen. Das unterscheidet ihn von seinen Vorgängern. Die luden die Presse gern zu Ortsterminen, schwafelten von tollen Plänen und setzten davon rein gar nichts um.

„Heiße Ecke“: Legendärer Imbiss auf dem Kiez

Bis 1991 hatte auf dem Brachgrundstück der legendäre Imbiss „Heiße Ecke“ gestanden. Als erster wollte hier der umstrittene Investor Burim Osmani seinen „Osmani-Tower“ bauen. Doch seine Pläne wurden vom Amt nicht genehmigt. Der Grund: Er wollte viel zu hoch bauen. Verständlich, denn das Filet-Grundstück des Kiezes ist nur knapp 200 Quadratmeter groß, da muss man als Investor schon etwas nach oben bauen, um Geld zu verdienen. Doch das Problem scheint gelöst, weil jetzt auch die Grundstücke Reeperbahn 78 und 82 beim Neubau-Projekt einbezogen werden können.     

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