Kaufen oder mieten? Studie liefert überraschendes Ergebnis für Hamburg
Kaufen oder mieten? In den meisten deutschen Regionen ist diese Frage leicht zu beantworten: Wohneigentum lohnt sich auf lange Sicht. Für Hamburg jedoch liefert eine aktuelle Analyse des Berliner Immobilienportals ImmoScout24 ein überraschendes Ergebnis.
Für die Analyse wurden deutschlandweit 418 Städte und Kreise untersucht. Grundlage war eine Bestandswohnung mit drei Zimmern und 80 Quadratmetern Wohnfläche.
Verglichen wurden die durchschnittlichen Angebotsmieten mit den Gesamtkosten für den Erwerb einer vergleichbaren Wohnung inklusive Finanzierung (80 Prozent Fremdkapital, 3,6 Prozent Sollzins, zwei Prozent Tilgung) und Instandhaltungsrücklage (15,30 Euro pro Quadratmeter im Jahr). Die Mietsteigerungen für die nächsten fünf Jahre wurden aus historischen Daten der jeweiligen Region abgeleitet.
In Hamburg zahlen Wohneigentümer nach fünf Jahren immer noch mehr als Mieter
Das Ergebnis: In 231 der 418 Regionen (55 Prozent) zahlen Käufer:innen sofort ab dem Kaufzeitpunkt oder innerhalb von fünf Jahren weniger als Mieter:innen. In Hamburg dagegen nicht: Wer hier Wohneigentum besitzt, muss selbst nach fünf Jahren noch tiefer in die Tasche greifen. Nach den Berechnungen liegen die monatlichen Mehrkosten beim Kauf einer 80-Quadratmeter-Wohnung bei 98 bis 375 Euro im Vergleich zur Miete.
„Die Mieten steigen Jahr für Jahr und auch die Kaufpreise haben in letzter Zeit wieder zugelegt. Viele Menschen fragen sich, ob Mieten oder Kaufen die richtige Option für sie ist“, sagt Gesa Crockford, Geschäftsführerin von ImmoScout24. „Unsere Analyse zeigt: In 55 Prozent aller Regionen ist Kaufen langfristig die günstigere Alternative. Das könnte nicht nur den angespannten Mietmarkt entlasten, sondern bietet Menschen mit Wohneigentum auch eine solide Basis für die Altersvorsorge.“
Metropolenvergleich: Berlin und Leipzig profitieren
Ein Blick auf andere Großstädte zeigt: In Berlin und Leipzig lohnt sich der Kauf. Wer in Berlin kauft, spart nach fünf Jahren rund 56 Euro pro Monat, in Leipzig sogar 68 Euro.
München bleibt Spitzenreiter bei den Kosten – hier zahlen Eigentümer:innen auch nach fünf Jahren noch 525 Euro mehr als Menschen, die zur Miete wohnen. Hamburg reiht sich mit Frankfurt, Düsseldorf, Stuttgart und Köln im Mittelfeld ein – überall bleibt Mieten günstiger.
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In vielen Regionen Ostdeutschlands sieht es ganz anders aus: Dort ist der Kauf schon ab dem ersten Tag günstiger. Besonders deutlich wird der Wandel im Berliner Umland. Im Kreis Oder-Spree etwa sinkt die Rate innerhalb von fünf Jahren von knapp über der Miete auf nur noch 73 Prozent der ortsüblichen Monatsmiete – eine Ersparnis von 282 Euro monatlich. (tst)
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