Katharinenhof für 4,5 Millionen Euro verkauft – was der neue Besitzer jetzt vor hat
Der Katharinenhof, eines der schönsten und wichtigsten Baudenkmäler der Elbvororte, ist gerettet. Ein scheuer Multimillionär hat das fast 200 Jahre alte Herrenhaus im Baurs Park am Mühlenberger Weg gekauft und hat bereits einen konkrete Plan dafür.
Der Katharinenhof, eines der schönsten und wichtigsten Baudenkmäler der Elbvororte, ist gerettet. Ein scheuer Multimillionär hat das fast 200 Jahre alte Herrenhaus im Baurs Park am Mühlenberger Weg gekauft und hat bereits einen konkrete Plan dafür.
Das Baudenkmal in bester Elbhang-Lage hatte öffentliche Verwaltung und Blankeneser Bürger über Jahrzehnte beschäftigt. Jetzt freut sich Finanzsenator Andreas Dressel (SPD) über den Verkauf: „Das ist eine gute Nachricht für das historische Erbe unserer Stadt. Nach vielen Jahren des Stillstands kann die Sanierung des Gebäudes nun endlich vorangehen.”
Baudenkmal in Blankenese für 4,5 Millionen Euro verkauft
Georg Friedrich Baur (1768-1865) hätte wohl an dieser guten Lösung seine Freude gehabt. Der reiche hanseatische Kaufmann und königlich-dänische Konferenzrat hatte das Herrenhaus 1836 fertigstellen lassen. 1927 erwarb die damals preußische Stadt Altona Bauwerk und Park. Schon 1940 wurde der Katharinenhof unter Denkmalschutz gestellt.
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1941 zog die Luftwaffe ein und nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Bauwerk Sitz des Ortsamts Blankenese. Doch wie so oft wurde nicht genug für die Sanierung des Denkmales getan. Schon im Jahr 2000 prangerte die MOPO die Zustand der Blankeneser Herrenhäuser an. 2004 bot die Stadt dann neben dem Katharinenhof, auch das Hesse-Haus (Baujahr 1800) und das 220 Jahre alte Goßlerhaus zum Verkauf an.

Den Zuschlag für angeblich nur 350.000 Euro bekam dann aber 2009 der Brite Peter Bishop. Der hatte hochtrabende Pläne, wollte im Katharinenhof ein „Center of Exellence” und eine „Denkschmiede” für die Luftfahrtbranche etablieren. Im ehemaligen Stallgebäude wollte Bishop einen „Musenstall” für Kulturverstaltungen eröffnen. Der Unternehmer selbst führte erfolgreich eine Zulieferfirma für die Luftfahrtindustrie. Beim Katharinenhof überhob sich der Brite aber. Bei den Sanierungen wurde unter anderem Hausschwamm festgestellt. Die denkmalgerechten Arbeiten verschlangen riesige Summe . Bishop ging das Geld aus und jahrelang geschah kaum etwas. Die Stadt mahnte die Sanierung an, die im Kaufvertrag festgelegt war.

2017 bot Bishop dann die Immobilie an. Doch wegen des schlechten Zustands und der eingeschränkten Nutzungsmöglichkeiten des Baudenkmals biss kein Käufer an. 2018 verklagte die Stadt Bishop schließlich, um die Sanierung zu forcieren. 2021 gelang es ihm schließlich, einen Käufer zu finden.
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Um den Namen des öffentlichkeitsscheuen Erwerbers wurde bis heute ein großes Geheimnis gemacht. Doch die MOPO bekam heraus : Es handelt sich um Jan Fischer, den Eigentümer des Ratinger Unternehmens „DKV-Mobility.” Die 1934 gegründete Firma (1300 Mitarbeiter) vertreibt Tankkarten, 5,1 Millionen sind im Umlauf. Zuletzt wurde ein Jahresumsatz von 9,3 Milliarden Euro gemacht. Fischer hat zugesagt ab Baugenehmigung innerhalb von zwei Jahren zu sanieren und den Bau nach Ende der Arbeiten an mindestens zehn Tagen im Jahr der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Vermutlich soll der Katharinenhof Sitz der gemeinnützigen „Fischer-Stiftung” werden.