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  • Immer mehr Kassenärzte überlegen bereits, ob sie nicht vorübergehend das Impfen in ihren Praxen aussetzten (Symbolbild).
  • Foto: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild

Kassenärzte sind sauer: Zu wenig Impfstoff: Erstimpfungen in Praxen kaum mehr möglich

Arztpraxen bekommen immer weniger Impfstoffe, weil der Bund hunderttausende Dosen für Kinder und Jugendliche bunkert. Der Chef der Kassenärztlichen Vereinigung Hamburg ist sauer: „Will die Politik die niedergelassenen Ärzte aus der Impfkampagne vergraulen?“

Walter Plassmann, Vorsitzender der Kassenärztlichen Vereinigung Hamburg, spricht davon, dass der „Impfturbo ins Leere drehe“: „Wie wir erfahren haben, müssen die Praxen aus ihrem Kontingent nicht nur die Impfdosen für Kinder und Jugendliche sicherstellen, sondern auch die Impfungen durch Betriebsärzte und Privatärzte. Damit kommt das Erstimpfen mit mRNA-Wirkstoffen in den Praxen für die nächsten Wochen zum Erliegen.“

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Walter Plassmann, Chef der Kassenärztlichen Vereinigung Hamburg: „Will die Politik die niedergelassenen Ärzte aus der Impfkampagne vergraulen?“

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picture alliance/dpa

Für die kommende Woche sei die Liefermenge von BionTech bereits um 40 Prozent gekürzt worden: „Erste Ärzte melden sich bei uns, die noch nicht einmal Impfstoff für die Zweitimpfung erhalten“, schildert Plassmann die Situation.

Angesichts dieses Chaos‘ überlegten immer mehr Ärzte, ob sie nicht vorübergehend das Impfen aussetzen, bis sich die Lage stabilisiert habe.

„Die Politik verkennt vollkommen, dass Arztpraxen keine kleinen Impfzentren sind“, stellt Plassmann klar, „es ist unzumutbar, dass Ärzte und Helferinnen Stunden damit zubringen müssen, Termine abzusagen, neu zu ordnen und den Unmut der Patienten aufzufangen.“ Ein geregelter Praxisbetrieb sei unter diesen Umständen nicht aufrechtzuerhalten.

Plassmann forderte den Bund auf, seine Impfstrategie zu überdenken: „Es ist sinnlos und ineffizient, immer neue Wege zum Impfen zu öffnen, wenn noch nicht einmal für einen ausreichend Impfstoff zur Verfügung steht.“ (ste)

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