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  • Foto: hfr

Kaputte Fischtreppe: Satire-Magazin spießt drohendes Millionengrab auf

Geesthacht –

Wird die Fischtreppe von Vattenfall zum Millionen-Grab? Nachdem die MOPO darüber berichtete, dass seit Sommer kaum Fische elbaufwärts schwimmen können, hat nun das NDR-Satire-Magazin  „extra 3″ das Thema als Fischtreppenwitz aufgespießt.

Ein Prachtbau für 30 Millionen Euro ist es geworden, die größte Fischtreppe Europas. Der Energieriese Vattenfall musste die Anlage 2010 als Ausgleichsmaßnahme fürs Kohlekraftwerk bauen. Doch im Sommer 2019 ist am Stauwehr in Geesthacht kurzerhand eine wichtige sogenannte Lockströmung verschlossen worden. Seitdem finden die Fische den Weg in die Treppe nicht mehr und das Stauwehr wird zum unüberwindbaren Hindernis.

Die Fischtreppe von Vattenfall im Detail.

Die Fischtreppe bei Geesthacht ermöglicht Fischen, flussaufwärts zu schwimmen, ohne sie einer zu großen Gegenströmung auszusetzen.

Foto:

picture alliance

Unter der Rubrik „Der reale Irrsinn“ nahm jetzt „extra 3“ den Schildbürgerstreich aufs Korn, über den zuvor die MOPO berichtet hatte. Da ist nun von „Sandbänken statt Wasserfällen“ die Rede und jemand vom verantwortlichen Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt in Uelzen muss die Aktion rechtfertigen.

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Umweltverbände kritisieren Aktion an Fischtreppe Geesthacht

Denn dort war die Entscheidung gefällt worden, die Lockströmung zu verschließen und ebenfalls eine kleine Fischtreppe auf der Südseite der Elbe noch komplett zu versiegeln. Beide sollen für Unterspülungen und Instabilität des Stauwehrs mitverantwortlich sein. Umweltbehörden waren nicht in die Entscheidung einbezogen worden. Bei Umweltverbänden wie „Rettet die Elbe“ wird die Maßnahme sehr kritisch gesehen.

Gar nicht lustig ist das Statement seitens eines Vertreters des zuständigen Wasserstraßenamtes. Auf die Frage, wie es denn nun mit dem Wehr und der Fischtreppe weitergeht, sagt er, eine konstruktive Lösung dort werde Monate und Jahre dauern.

Eine Katastrophe für viele Wiederansiedlungs-Projekte für Fische von der Roten Liste. Und eine Verschwendung von öffentlichen Geldern. Denn nicht nur in die Fischtreppe, sondern auch in die Schutzprojekte ist schon viel Geld geflossen. Und bald soll ein Aufzuchtzentrum für den fast ausgestorbenen Atlantischen Stör an der Fischtreppe gebaut werden.

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