Kanu-Chaos auf der Alster: Welche Maßnahmen der Senat jetzt plant
Sobald die Temperaturen in Hamburg steigen, füllen sich die Alsterkanäle mit Freizeitsportlern. Dass auf Wasserstraßen genau wie auf Verkehrsstraßen Regeln gelten, ist vielen nicht bewusst. Besonders in den vergangen Pandemie-Sommern gab es regelmäßig ein Chaos von Booten, SUPs und Kanus auf der Alster. Der Senat hat das Thema seit 2020 auf dem Tisch und versucht es bislang weiter mit Aufklärung.
Laute Musik, Müll, Schwimmer, die von Brücken ins Wasser sprangen und wild gelagerte Kanus – das waren nur einige der vielen Ärgernisse, die es in den vergangenen Sommern an der Alster gab. Anwohner waren genervt, Vögel wurden beim Brüten gestört und Pflanzen zerstört.
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Sobald die Temperaturen in Hamburg steigen, füllen sich die Alsterkanäle mit Freizeitsportlern. Dass auf Wasserstraßen genau wie auf Verkehrsstraßen Regeln gelten, ist vielen nicht bewusst. Besonders in den vergangen Pandemie-Sommern gab es regelmäßig ein Chaos von Booten, SUPs und Kanus auf der Alster. Der Senat hat das Thema seit 2020 auf dem Tisch und versucht es bislang weiter mit Aufklärung.
Laute Musik, Müll, Schwimmer, die von Brücken ins Wasser sprangen und wild gelagerte Kanus – das waren nur einige der vielen Ärgernisse, die es in den vergangenen Sommern an der Alster gab. Anwohner waren genervt, Vögel wurden beim Brüten gestört und Pflanzen zerstört.
„Alster für alle“: Senat will aufklären
„#AlsterfürAlle“ heißt die diesjährige Kampagne von Innenbehörde, Polizei Hamburg und Umweltbehörde für rücksichtsvolles Verhalten auf dem Wasser. Plakate rund um die Alster sollen künftig auf die wichtigsten Verhaltensregeln hinweisen.
So gelten etwa auch auf der Alster, wie im Straßenverkehr, ein Rechtsfahrgebot und eine Promillegrenze bis 0,5. Die Stoßrichtung kommt Ihnen irgendwie bekannt vor? Richtig.
Ähnliche Umwelt-Kampagne 2021
Im Frühling vergangenen Jahres startete die Umweltbehörde eine ähnliche Kampagne. „Behandle Hamburg wie dein Wohnzimmer“, sollte auf die Regeln für das Miteinander auf Grünflächen und Gewässern hinweisen.
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Zusätzlich wurde der Flyer „Auf der Alster unterwegs“ mit den dort geltenden Regeln im Juni 2021 verteilt. Die Debatte um das Alster-Chaos beschäftigte damals längst Bürgerschaft und Senat.
Senat benötigt über ein Jahr für Antwort
Als sich zu Pandemiebeginn im Sommer 2020 der Wassersport immer größerer Beliebtheit erfreute und auch das Alster-Chaos zunahm, hatte die Bürgerschaft den Senat im Herbst aufgefordert, im Gespräch mit den Beteiligten „Lösungen zu entwickeln, um weiterhin die aktive Freizeitnutzung der Hamburger Gewässer im Einklang mit den Anforderungen von Artenschutz, Naturschutz und Lärmschutz zu ermöglichen.“
Der Senat teilte im März 2021 mit, dass die Gespräche und die Entwicklung von Lösungsansätzen „umfangreich und zeitintensiv“ seien. Zudem erschwerten die Kontaktbeschränkungen Erreichbarkeiten. Im Sommer desselben Jahres wiederholte sich das Alster-Chaos. Die Umweltbehörde fuhr die „Wohnzimmer“-Kampagne. Erst im Dezember 2021 folgte eine Stellungnahme des Senats.
Senat: „Maßnahmen sorgsam abwägen“
„Nach Auffassung des Senats sollten auf der Alster so wenig Einschränkungen wie möglich gemacht und größtmögliche Freiräume belassen werden, deshalb sind die Maßnahmen sorgsam abzuwägen“, heißt es darin.
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Und weiter: „Die konsequente Befolgung der Regeln durch alle Nutzerinnen und Nutzer würde auch bei höherer Auslastung der Gewässer keine weiteren Restriktionen erfordern und alle angestammten Gewässernutzungen ohne Probleme ermöglichen.“ Außerdem sei zu erwarten, dass sich „bei künftigem Fortfallen der Einschränkungen zur Eindämmung der Corona-Epidemie der Druck auf die Nutzung der innerstädtischen Gewässer verringern wird“.
Umweltbehörde und Innenbehörde arbeiten zusammen
Auch 2022 versucht es der Senat weiter mit freundlichen Hinweisen. „Wenn wir wollen, dass die Alster weiterhin von allen genutzt werden kann, dann müssen sich auch alle an einige grundlegende Regeln halten“, sagte Innensenator Andy Grote.
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Die Zusammenarbeit mit der Innenbehörde und der Polizei bei der diesjährigen Kampagne sendet jedoch ein deutliches Signal: Haltet euch an die Regeln, sonst folgen Konsequenzen. Bleibt abzuwarten, wie die Hamburger sich in diesem Jahr auf und an der Alster benehmen.