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Sozialsenatorin Melanie Leonhard (SPD) zog am Dienstag eine positive Bilanz für die Vermittlung von Langzeitarbeitslosen in Arbeit.
  • Sozialsenatorin Melanie Leonhard (SPD) zog am Dienstag eine positive Bilanz für die Vermittlung von Langzeitarbeitslosen in Arbeit.
  • Foto: dpa | Jonas Walzberg

Langzeitarbeitslose: So viele wurden in Hamburg wieder in Jobs vermittelt

Sozialsenatorin Melanie Leonhard hat eine positive Bilanz für die Vermittlung von Langzeitarbeitslosen in Arbeit gezogen. Mehr als 1000 Menschen brachte die Stadt in den vergangenen drei Jahren zurück auf den Arbeitsmarkt. Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) mahnte allerdings, die Zahlen nicht zu schön zu rechnen.

Trotz Corona-Krise sei es seit 2019 gelungen, über verschiedene Fördermöglichkeiten „gut 1200 zuvor langzeitarbeitslose Menschen in Hamburg wieder in einen sinnvollen Job zu bringen“, sagte die SPD-Politikerin am Dienstag nach der Senatssitzung im Rathaus. Dabei gehe es um Menschen, bei denen häufig persönliche Situationen und unterschiedliche Probleme einer Beschäftigung am ersten Arbeitsmarkt entgegenstünden.

Hamburg vermittelt 1200 Langzeitarbeitslose in Jobs

Möglich geworden sei deren Vermittlung unter anderem durch das neue Teilhabechancengesetz, das es seit 2019 zusätzlich zu den bisherigen Instrumenten erlaube, Arbeitgeber finanziell zu unterstützen, wenn sie einem Langzeitarbeitslosen eine berufliche Perspektive bieten.

In den ersten beiden Jahren können laut Sozialgesetzbuch II (SGB II) 100 Prozent des Arbeitsentgelts bezuschusst werden; bis zum fünften Jahr schmilzt der Zuschuss dann auf 70 Prozent ab. Insgesamt würden so in Hamburg bereits 471 Arbeitsplätze angeboten – in der freien Wirtschaft und in gemeinnützig und sozial ausgerichteten Projekten, die einen besonders geschützten Beschäftigungsrahmen böten, sagte Leonhard. In Hamburg liegt die Zahl der Langzeitbezieher von Leistungen nach dem SGB II seit Jahren bei rund 90.000 Menschen.

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Gewinner einer solchen Förderung sei zuallererst die oder der Beschäftigte selbst, „der ein festes Einkommen, einen strukturierten Arbeitsalltag und eine sinnstiftende Aufgabe hat – und auch langfristig profitiert, indem beispielsweise Rentenansprüche erworben werden und damit die Situation im Alter verbessert wird“, erklärte die Senatorin. „Aber auch die Einrichtungen und Unternehmen finden dadurch eine gute Unterstützung.“

Der DGB Hamburg äußerte sich dagegen kritisch zu den Zahlen. „Grundsätzlich begrüßen wir die Bemühungen der Landesregierung, mit Hilfe des Teilhabechancengesetzes Menschen, die lange ohne Arbeit waren, wieder eine berufliche Perspektive zu eröffnen“, sagte die Vorsitzende Tanja Chawla. „Gleichzeitig leben in Hamburg aktuell
24.228 langzeitarbeitslose Menschen. Vor diesem Hintergrund erscheinen insgesamt 1200 erfolgreich vermittelte Personen nicht so viel.“

FDP: Bemühungen des Senats sind richtig

Unterstützung bekam Senatorin Leonhard aus den Reihen der Hamburger FDP. „Es gibt zumeist keinen schnellen und einfachen Weg aus der Langzeitarbeitslosigkeit. Deshalb ist es richtig, dass der Senat mit unterschiedlichen Instrumenten den Weg zurück ins Arbeitsleben begleitet“, sagte die stellvertretende Landesvorsitzende Katarina Blume. Der Senat müsse jedoch noch einen „weiten Weg“ gehen, um noch mehr Menschen diesen Schritt zu ermöglichen. Es sei, sagte Blume weiter, „höchste Zeit, die Hinzuverdienstmöglichkeiten für Menschen zu verbessern, die aus eigener Kraft wieder zurück ins Arbeitsleben finden wollen“. (dpa/fbo)

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